02.02.2021
Pfälzischer Merkur

DRK-Chef: Prognose um das 2,5-fache übertroffen: Alle Erwartungen gesprengt

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Zweibrücken Das DRK zieht eine positive Bilanz seiner Projekte vom Bahnhof bis zum Minigolf-Platz.
Von Mathias Schneck Redakteur

Die Rahmenbedingungen für neue Projekte in der Stadt Zweibrücken sind denkbar schwierig. Seit fast zweieinhalb Monaten herrscht Lockdown, die Bürger sitzen überwiegend zuhause auf der Couch – wie soll sich da ein neues Angebot, eine neue Dienstleistung behaupten?

Nun, mit solch trüben Ansichten ist man zumindest mit Blick auf die neuen Service-Angebote im Bahnhof schief gewickelt. Denn die Post und die Mobilitätszentrale dort haben sich bereits kurz nach dem Start gemausert, freut sich Hans Prager. Der Chef des DRK-Kreisverbandes Südwestpfalz ist in hohem Maße zufrieden mit dem Zuspruch der Bürger.

DRK: Projekte sind ureigene Aufgabe
Jede Menge Projekte betreibt das DRK Südwestpfalz mittlerweile. Droht da nicht vielleicht die Gefahr, sich zu verzetteln? „Auf keinen Fall“, sagt DRK-Chef Hans Prager. All diese Projekte seien ja keine Nebenschauplätze für die Rotkreuzler – sondern deren ureigenste Aufgabe. „Viele denken beim DRK immer noch an den Krankenwagen. Das ist natürlich nach wie vor ein wichtiger Bestandteil. Aber unsere Ziele gehen weiter, wir haben uns das Thema Inklusion auf die Fahnen geschrieben“, so Prager. (eck)

Das DRK betreibt im Auftrag der Post die neue Post-Zweigstelle im Bahnhof, im Auftrag des VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar) zeichnen die Rotkreuzler zudem für die neue Mobilitätszentrale verantwortlich.

Am 20. Oktober wurden diese beiden Einrichtungen feierlich eingeweiht – gerade einmal knapp zwei Wochen vor dem zweiten Lockdown. Dennoch habe sich die Post behauptet, bilanziert Prager. „Die Post und wir vom DRK sind überrascht von der starken Nachfrage durch die Bürger. Unsere Erwartungen wurden bislang weit übertroffen“, sagt der DRK-Chef. Und merkt an: „Die Prognosen der Post wurden um fast 250 Prozent übertroffen!“

Auch die Mobilitätszentrale entwickele sich. Seit 16. Dezember würden hier neben Beratung und Info zum Angebot des VRN auch Fahrkarten verkauft. Aber das Potenzial an Fahrkarten sei halt nicht so hoch. Zugegebenermaßen spiele sich am Bahnhof einfach nicht allzuviel Zugverkehr ab, hier blicke man aber hoffnungsvoll auf die geplante Reaktivierung der S-Bahn.

Auch die beiden Kiosks im Bahnhof würden trotz Corona in Anspruch genommen. Aber natürlich sei der Umsatz im Lockdown um einiges niedriger. „Wir haben coronabedingt masive Einbußen, das ist leider so“, stellt Prager fest. Der kleine Kiosk in der Bahnhof-Eingangshalle verkauft Süßigkeiten und Zeitschriften, der größere Kiosk, getauft auf „Bummelzug“, bietet Backwaren, Sandwiches und Heißgetränke.

„Es ist halt schade, dass sich derzeit niemand auf die Bänke am ,Bummelzug’ setzen darf“, bedauert der DRK-Chef. Im Lockdown sei das nicht erlaubt. Das DRK habe im Herbst noch geplant, etwa Sportvereine in der Stadt mit Artikeln des „Bummelzuges“ zu beliefern – aber Corona habe dem aktuell einen Riegel vorgeschoben. Trotzdem zieht Prager eine insgesamt positive Bilanz. Die Post sei ein starker Magnet, „das liegt sicher auch an den guten Parkmöglichkeiten, anders als an der Hauptpost in der Rosengartenstraße“, erklärt er.

Sicher, er habe rund um die Weihnachtszeit beobachtet, dass trotz des neuen Angebotes im Bahnhof viele Bürger mit ihren Autos weiterhin in die enge Rosengartenstraße drängten. „Das neue Angebot im Bahnhof muss sich halt erst noch in den Köpfen festsetzen“, weiß Prager. Aber die Anfänge seien vielversprechend. Und dass die eigene Prognose der Post in Sachen Bahnhof derart übertroffen worden sei, spreche für sich.

Im Bereich der Mobiltätszentrale werden laut Prager insgesamt acht Mitarbeiter in verschiedenen Schichten eingesetzt, im Bummelzug sind es sieben Kräfte. In diesen Einrichtungen setzt das DRK Mitarbeiter ein, die sich etwas schwer tun, auf dem klassischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, das Angebot im Bahnhof hat folglich auch Inklusions-Charakter.

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Weitere Projekte:
Kiosk im Contwiger Freibad
Minigolf-Platz und Tretboot-Verleih an der Schließ
im Sommer ein Konzert an der Schließ