18.12.2020
Die Rheinpfalz

Neustart für Bahn-Ausbau
Projekt Mannheim–Heidelberg wird weitergeführt

Von Eckhard Buddruss

Mannheim. Die seit Jahren auf Eis liegenden Pläne für einen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Mannheim und Heidelberg werden nun wieder aufgegriffen. Nächster Schritt ist eine Planungsvereinbarung.

Die Versammlung des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN) gab am Donnerstag in Mannheim mit großer Mehrheit grünes Licht für den Abschluss einer solchen Planungsvereinbarung. Es geht dabei um den Bau eines dritten Gleises zwischen Mannheim und der Abzweigung von der Strecke Mannheim–Heidelberg nach Neu-Edingen auf die Main-Neckar-Bahn nach Darmstadt. Dieser Abschnitt ist besonders stark belastet, weil darüber pro Stunde allein sieben Stundentakt-Linien von S-Bahn und Regionalzügen fahren, hinzu kommen noch Güterverkehr und Fernreisezüge.

Angesichts der hohen Nachfrage zwischen Mannheim und Heidelberg wäre eine weitere Verbesserung des Angebots sinnvoll, sie ist aber mit der heutigen Infrastruktur kaum möglich. Verschärft wird die Situation noch dadurch, dass Güterzüge von der Main-Neckar-Bahn zum Mannheimer Rangierbahnhof diese Strecke queren. Die absehbar sehr hohen Kosten für die Entschärfung dieses Engpasses führten dazu, dass das Projekt zeitweise nicht weiterverfolgt wurde. Neue Chancen ergeben sich nun durch die Bereitschaft des Bundes, einen größeren Teil der Kosten zu übernehmen.

Kommentar: Es geht voran

Von Eckhard Buddruss

Bei der S-Bahn nach Zweibrücken gibt es erfreuliche Fortschritte. Noch in einer sehr frühen Phase ist das Ausbauprojekt Mannheim–Heidelberg.

Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember ist der Ausbau des S-Bahn-Systems in der Metropolregion Rhein-Neckar einen großen Schritt vorangekommen. Aber es bleibt immer noch viel zu tun. Die Verlängerung der Linie S 1 über Homburg hinaus nach Zweibrücken ist auf gutem Weg. Die Unterzeichnung eines Realisierungs- und Finanzierungsvertrags rückt nun bald in greifbare Nähe. Es spricht derzeit alles dafür, dass der lange Atem, der gerade für dieses Projekt nötig war, sich gelohnt hat, auch wenn es oft Geduld und Nerven strapaziert hat.

Neue Perspektiven gibt es jetzt für den Ausbau zwischen Mannheim und Heidelberg. Dieser Abschnitt ist sozusagen das Herzstück des S-Bahn-Systems. Ein Ausbau ist hier eigentlich besonders dringend, aber auch besonders schwierig und teuer. Von einer höheren Streckenkapazität könnte vor allem die heute in Mannheim endende Linie S 6 von Mainz über Worms und Frankenthal profitieren, bei den anderen heute schon über den Abschnitt führenden Linien dürften sich Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit deutlich verbessern. Es ist deshalb gut, dass das Projekt dank günstigerer Rahmenbedingungen nun fortgeführt wird.Eckhard Buddruss ist Redakteur im Ressort Politik, Wirtschaft und Zeitgeschehen der RHEINPFALZ