27.12.2019
Die Rheinpfalz

Ein Schlagzeuger hat ihn inspiriert

Als Zeitungsfotograf hat Jo Steinmetz in fast 30 Jahren unheimlich viel erlebt. Der Berufsalltag brachte allerlei Kuriositäten mit sich, die der Hornbacher in seinem Buch beschreibt. In einer Woche liest er im Bahnhof aus dem Buch vor.

Sein erstes Foto für die RHEINPFALZ hat Jo Steinmetz 1988 geschossen, in den Jahrzehnten danach hat er als fester Fotograf der Zweibrücker Redaktion eine Menge erlebt. Unter dem Titel „Verheiratet mit der Zeitung – Kuriose Geschichten und Anekdoten eines Zweibrücker Bildjournalisten“ hat der 57-Jährige seine Erlebnisse zwischen zwei Buchdeckel gebracht. Am Freitag, 3. Januar, um 19 Uhr liest Steinmetz daraus im Zweibrücker Bahnhof vor. Musikalisch eingerahmt von der 2nd Bridge Blues Band. Im Vorfeld hat ihm sein langjähriger Kollege Thomas Brunner ein paar Fragen gestellt.

Worum geht es in deinem Buch? Zunächst erkläre ich dem Leser, wie ich überhaupt zur Fotografie gekommen bin, und dass da gewissermaßen zwei Personen eine wesentliche Rolle gespielt haben. Sie haben meine kreative Ader sozusagen zum Leben erweckt. Im Hauptteil findet man dann viele unterhaltsame, witzige Episoden aus meinem Berufsalltag. Lustige Anekdoten und dokumentarische Einblicke, wie man früher gearbeitet hat, was man sich heute nur noch schwer vorstellen kann.

Wie bist Du auf die Idee gekommen, ein solches Buch zu schreiben? Während der RHEINPFALZ-Sommeraktion 2015, bei der die RHEINPFALZ-Mitarbeiter im Eiscafé La Perla Leute interviewten. Einer der Gäste war Sin-City-Schlagzeuger Lars Lunova, der seine erste Buchveröffentlichung vorgestellt hatte. Das hat mich damals inspiriert, mein Erlebtes in Buchform herauszubringen. Begonnen habe ich im Sommer 2015. Fertig wurde ich im vergangenen September. Ich habe nicht jeden Tag daran gesessen. Es gab auch immer mal wieder zwischendurch mehrere Wochen Leerlauf.

Das Titelbild sieht aus, als wäre es in der Zweibrücker Fußgängerzone aufgenommen. War dem so? Nein, natürlich nicht (lacht)! Das hätte sicherlich eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses mit sich gebracht, schließlich hatte meine „Zeitungsgattin“ außer ihren High Heels sonst nichts an. Das Fotoshooting hierzu wurde auf einem Feldweg zwischen Verope und dem Steitzhof durchgeführt – an einem sehr heißen Tag. Das Fotomodell war übrigens nicht angemalt, das „Zeitungskostüm“ entstand zuhause digital an meinem Computer mittels Photoshop. Man kann diese Montage-Technik auch als „digitales Bodypainting“ bezeichnen oder als „Chamäleon-Effekt“. Auf diese Technik habe ich mich spezialisiert.

In Deinem Buch hast Du sehr viele Personen namentlich benannt. Hast Du die alle gefragt, ob sie mit ihrer Namensnennung einverstanden sind? Ja sicher. Von allen noch lebenden Personen habe ich mir Einverständniserklärungen eingeholt. Von den nicht mehr lebenden entsprechend von deren Rechtsnachfolgern. Es gab nur zwei Personen, von denen ich nicht weiß, wo und ob sie überhaupt noch leben. In manchen Episoden findet man auch immer mal wieder Herrn oder Frau Sowieso vor. Vier wollten namentlich nicht genannt werden. Die Gründe kenne und respektiere ich, ich kann sie aber nicht ganz nachvollziehen. Schließlich wird ja in meinem Buch niemand in die Pfanne gehauen. Der einzige, der hier namentlich hin und wieder sein Fett abkriegt, bin ich selbst. Es fällt mir nicht schwer, auch mal über mich selbst zu lachen!

Wird es ein zweites Buch von dir geben? Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge eher nicht.

Info
Das Buch „Verheiratet mit der Zeitung“ ist im tredition-Verlag erschienen und für 12,99 Euro im Buchhandel bestellbar. Die ISBN fürs Paperback: 978-3-7497-7121-9, E-Book: 978-3-7497-7122-6.

Interview: Thomas Brunner