12.07.2019
Pfälzischer Merkur

Die Faszination der Bahn im Miniaturformat

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Zweibrücken. Beim Tag der offenen Tür des Modelleisenbahnclubs Zweibrücken (MECZ) bestaunten die Besucher bereits fertige, aber auch im Bau befindliche Anlagen. Von Volker Baumann

In Zweibrücken werden bei der Bahn noch immer viele Weichen gestellt. Nicht im Original, aber am Originalschauplatz, der früher für die Streckenregelung verantwortlich war. Das alte Zweibrücker Stellwerk in der Fruchtschuppenstraße 1 dient schon seit 1980 dem Modelleisenbahnclub Zweibrücken (MECZ) als Vereinsheim und ging 1986 sogar in das Eigentum des Vereins über.

Die Mitglieder haben darin, mit viel Arbeitsaufwand, im Obergeschoss eine schmucke Aufenthalts- und Kommunikationsstätte und darunter eine bewundernswerte Modelleisenbahnlandschaft auf mehreren Ebenen im Spurformat H0 geschaffen. Städte, kleine Orte, Berge, Täler, Tunnel, Brücken, Wiesen, Felder, Menschen, Autos, Maschinen, alles im kleinsten Detail nachempfunden und im Miniformat im großen Raum nicht nur Kinderträume wahr werden lassen.

Der Vorsitzende Andreas Fiene steuert gerade die Anlage, auf der bis zu 20 Züge verkehren können, von einem zentralen Pult aus und erläutert die verschiedenen technischen Möglichkeiten, bei denen es natürlich auch ein Automatikprogramm gibt, sodass die „Zugführer“ auch einmal abgelenkt werden können. Insbesondere am Tag der offenen Tür, an dem der Verein am vergangenen Sonntag sein erstes Sommerfest feierte und damit auch einmal allen Nichtmitgliedern die Faszination Modelleisenbahn zugänglich machen wollte.

So kamen auch viele und betraten staunend die schweizerische Hochgebirgslandschaft, von der man aus aber auch – die Miniaturwelt macht‘s möglich – in kurzer Zeit am Bahnhof Neustadt Weinstraße einfahren kann. Bereits seit 1983 sei an der Anlage gebaut worden, deren Vollendung mit neuester Technik jetzt etwa seit sieben Jahren bestehe.

Schriftführer Wilhelm Schwarz präsentiert das neu im Bau befindliche Projekt des Clubs, eine noch im Rohbau befindliche Spur-N-Anlage, die dem Zweibrücker Bahnhof aus dem Jahr 1943 nachempfunden werden soll.

Das Bahnhofsgebäude selbst wurde bereits vor einigen Jahren von einem später verstorbenen Vereinsmitglied gebaut und wartet sozusagen auf den Zugbetrieb. „Da könnten, bis die ganze Technik installiert ist und alle Bauteile fertig sind, noch gut fünf Jahre vergehen“, schätzt Wilhelm Schwarz.

Der zweite Vorsitzende des Clubs, Thomas Ludwig, wirbt vor allem für neue Mitglieder. 32 sind es momentan und vor allem junge Leute seien im Verein herzlich willkommen, mit denen man auch eigene Bahnstrecken bauen könne. Neben dem regelmäßigen Erfahrungsaustausch im Vereinsheim unternehmen die Modelleisenbahner auch Fahrten zu anderen Clubs und besuchen größere Ausstellungen, wie zum Beispiel in Herrenberg, wo der Stuttgarter Bahnhof im Kleinformat ins Leben gerufen wurde.

Leider soll die beliebte Modelleisenbahnbörse des Clubs, bisher immer in der Festhalle veranstaltet, am 3. November letztmalig dort stattfinden und aus Kostengründen im nächsten Jahr umziehen, teilt der MECZ-Vorstand mit.