23.05.2019
Pfälzischer Merkur

Weichen für neuen Haltepunkt gestellt

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Zweibrücken. Stadtrat votiert nach heftiger Diskussion mehrheitlich für „Bahnhaltepunkt Rosengarten“. Mehrere Räte sorgen sich um Bestand von dortigem Imbiss. Kritik an geplantem Abriss von Pergola an Goetheplatz. Neue Wickeltische kommen. Von Mathias Schneck

Seit etlichen Jahren schon wird in Zweibrücken über Für und Wider eines Bahnhaltepunkts an der Landauer Straße diskutiert. Gestern Abend ist im Stadtrat nun eine entsprechende Weichenstellung vorgenommen worden: Mehrheitlich stimmte der Stadtrat den Vorplanungen für die Einrichtung des „Bahnhaltepunkts Rosengarten“ zu. Bei sieben Nein-Stimmen wurde dies beschlossen. Zuvor gab es erneut leidenschaftliche Diskussionen über Sinn oder Unsinn dieses Vorhabens. Bereits in früheren Stadtrats-, beziehungsweiste Haupt- und Bauausschuss-Sitzungen hatten sich Befürworter und Kritiker mit Verve für ihren Standpunkt eingesetzt. So auch gestern Abend. Als der Sitzungsleiter – Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) – die Diskussion eröffnete, hob Kurt Dettweiler (FWG) rasch den Arm. Dettweiler, einer der schärfsten Kritiker des Projekts, machte deutlich: „Wir werden weiterhin gegen den Bahnhaltepunkt stimmen.“

Wolfgang Ohler (SPD), ebenfalls hartnäckiger Kritiker, schloss sich Dettweiler an; Ohler fragte ferner, ob in den Vorplanungen die Kosten für die Querung der Landauer Straße für die Bahnreisenden enthalten seien. Der UBZ verdeutlichte: Ja, diese Kosten sind enthalten, das Land übernimmt diese (laut den Vorplanungen, die im Bauauschuss vorgestellt wurden, betragen die Gesamtkosten rund 1,4 Millionen Euro, die Stadt muss zirka 150 000 Euro tragen). Auch Matthias Nunold (parteilos) zweifelte gestern Abend am Sinn des Projekts.

Doch ansonsten waren die Stimmen der Befürworter deutlich in der Überzahl. Thorsten Gries (SPD) zeigte sich angetan von den Vorplanungen. „Ein Lob für die Vorplaner“, sagte er. Gries äußerte allerdings Sorgen wegen des Imbisses an der Landauer Straße – „Mulis Treff“. Eine Zweibrücker Institution, schon viele Jahre gibt es diesen Imbiss. „Viele Zweibrücker fragen, was mit dem Imbiss passiert“, sagte Gries. Volker Neubert (CDU) bestätigte: Es sei wichtig, dass dieser Imbiss auch in Zukunft dort stehe, er sei für die Bahnreisenden eine Adresse, die sicher nachgefragt werde. Christoph Gensch (CDU) ergänzte: „Ich habe mit dem Betreiber des Imbisses gesprochen. Der Imbiss ist wichtig, er steht schon seit 25 Jahren dort. Da hängen vier bis fünf Arbeitsplätze dran.“

Wosnitza sagte, er teile diese Bedenken, auch er halte den Fortbestand des Imbisses für erstrebenswert. An diesem Donnerstag gebe es diesbezüglich ein Gespräch. „Das ist in der Diskussion“, betonte der Oberbürgermeister.

Norbert Pohlmann, wie Gries, Neubert und Gensch ebenfalls ein Befürworter, sagte, auch unter dem Aspekt der Sicherheit sei es zu begrüßen, wenn der Imbiss fortbestehe. Er sehe „eine gewisse Gefahr“, dass es am neuen Bahnhaltepunkt zu Vandalismus kommen könnte; werde dort ein Imbiss betrieben, würden Inhaber und Kunden auf solche Rabauken eine gewisse abschreckende Wirkung ausüben. Auch Ingrid Kaiser und Ulrich Schüler (FDP) betonten: Im Interesse der Bürger der Stadt und der Besucher sei der Bahnhaltepunkt sinnvoll. In der Abstimmung wurden dann die Weichen dafür gestellt.

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