06.02.2019
Pfälzischer Merkur

Noch keine Besserung am Bahnhof

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Zweibrücken. Während die Gewobau sich auf die Zukunft des Gebäudes konzentiert, bleiben Schäden im Umfeld lange unbemerkt. Von Jan Althoff

Auch nach dem Kauf des Bahnhofsgebäudes durch die Stadt-Tochter Gewobau letzten Herbst ist das Areal kein Aushängeschild für die Stadt. Jedenfalls kein positives. Die Farbe blättert, der Putz bröckelt, bis auf ein Taxiunternehmen und die Firma Schöndorf steht das Gebäude leer. Auch Gewobau-Geschäftsführer Rolf Holzmann sagt offen: „Das Gebäude ist in einem deutlich schlechteren Zustand, als wir erwartet haben.“ Die Gewobau ist nach seinen Angaben „noch ganz am Anfang mit der ganzen Bewirtschaftung“. Da kann man natürlich keine Wunder erwarten – zumal der Bahnhof nur eines der Projekte ist, die sich die Gewobau im Interesse der Stadtentwicklung ans Bein gebunden hat. Im Februar ist ein Treffen mit der Bahn geplant, bei dem es unter anderem um den Bahnhofsvorplatz gehen soll. Wie der Bahnhof künftig – abgesehen von den Zugreisenden – wieder mit Leben gefüllt werden soll, steht noch in den Sternen. Auch Gespräche mit externen Interessenten hat es laut Holzmann bisher noch nicht gegeben. Das wolle man erst stadtintern klären. Hier gab es Vorschläge, die Tourist-Information im Bahnhof unterzubringen, Behörden aus dem Max 1 – oder die Post.

Ungeklärt war bis Redaktionsschluss auch, wer zuständig ist, wenn im Bahnhofsumfeld etwas im Argen liegt. Konkretes Beispiel: Seit längerem ist in der Unterführung der Ablauf verstopft, was zu einer teilweisen Überschwemmung nach Regenfällen führt, die sich auch nach Tagen nicht verläuft. Am Montag hatten dann Unbekannte zwei Mülltonnen in die Unterführung gerollt und den einzigen Weg an der Pfütze vorbei blockiert. Am Dienstagmorgen konnten Pendler dann nur noch die Überreste der Tonnen betrachten. Sie waren ganz offensichtlich abgefackelt worden.

Wer muss sich darum kümmern? Die Gewobau schon einmal nicht, sagt Holzmann. Man habe ausdrücklich nur das Bahngebäude gekauft, die Unterführung gehöre wie die Gleisanlagen weiter der Bahn. Konsequenterweise hat offenbar auch der Putztrupp, den die Gewobau einmal pro Woche in den Bahnhof schickt, am Montag keinen Blick in die Unterführung geworfen. Bahnsprecher Thomas Bischoff sprach auf Merkur-Anfrage von einer „verzwickten Situation“ und ging auf die Suche nach Antworten. Bis Redaktionsschluss ohne Erfolg. Immerhin: Am Abend waren zwei Tonnen verschwunden.