24.11.2018
Die Rheinpfalz

Die Wochenend-Kolumne
Ich bin der Meinung, dass ...

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... der S-Bahn-Anschluss wichtiger als ein Haltepunkt ist. Es war einmal ein Vater, der schenkte seinem Sohn ein teures Auto, damit der endlich den Führerschein macht. Doch dieser fuhr den Wagen dann ohne den Schein. Die Deutsche Bahn und der Zweckverband Schienenverkehr wollen einen kleinen Bahnhof am Rosengarten bauen. Die Stadt soll Geld dafür bereitstellen. So weit, so gut. Allerdings wartet Zweibrücken seit 20 Jahren auf ein viel wichtigeres Bahnprojekt: den Anschluss an die S-Bahn zum Rhein.

Man darf den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun. Die Reihenfolge muss lauten: Erst kommt die S-Bahn, dann kommt der Haltepunkt am Rosengarten.
Georg Altherr

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Kommentar des Fördervereins:

Eine eigenartige Argumentation! Es handelt sich doch um zwei voneinander unabhängige Projekte, einmal die Erweiterung der S-Bahn aus Richtung Kaiserslautern/Mannheim bis Zweibrücken Hauptbahnhof, zum anderen der neue Haltepunkt Zweibrücken-Rosengarten an der bestehenden Strecke Saarbrücken - Pirmasens. Sobald der Haltepunkt fertig ist, können dort Züge halten, ob die S-Bahn bis Zweibrücken fährt oder nicht.

Auch finanziell sind beide Projekte unabhängig. Mit dem Haltepunkt können Mittel aus der sog. Stationsoffensive von Bahn und Land in Anspruch genommen werden. Man kann natürlich auch darauf verzichten.

Das Projekt Haltepunkt Rosengarten besteht eigentlich aus drei Teilen, dem Bahnsteig mit technischer Ausstattung, wie z.B. Beleuchtung und Fahrkartenautomat, dem gesicherten Fußgängerüberweg zur Annweilerstraße und die Gestaltung der Umgebung, also Zuwegung, Ausbau des Parkplatzes und Abbiegespur aus der Landauer Straße. Ideal wäre es natürlich, wenn alles zur gleichen Zeit fertig würde, aber die drei Teilprojekte geben auch jeweils für sich schon Sinn. Finanzieren muss die Stadt lediglich die Gestaltung der Umgebung. Der Parkplatz kann auch von Besuchern des Freibades genutzt werden, was die Parksituation in der Landauer Straße entspannen dürfte. Der Bahnübergang ist auch für Bewohner des Fasanerieberges von Vorteil, unabhängig von der Bahn. Der Übergang kostet die Stadt nichts.

Man sollte auch nicht übersehen, dass Bauunternehmen zur Zeit sehr gefragt sind. Dann kann man unter Umständen froh sein, wenn Teilprojekte voran gehen. Für den Hp besteht auch schon seit langem Baurecht, das nach einer bestimmten Anzahl von Jahren verfällt.

Vollkommen richtig ist allerdings die Meinung, dass der S-Bahn-Anschluss wichtiger ist als der neue Bahnhaltepunkt. Das ist aber kein Grund, auf letzteren zu verzichten. Es stellt sich die Frage: Warum dauert dies so lange? Wer beantwortet uns dies? Entscheidend ist, dass endlich überhaupt einmal etwas angefangen wird! Man kann die komplizierten Bahnstrukturen und Zuständigkeiten kritisieren, aber man kann sie nicht als Grund dafür nehmen, nichts zu tun.

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