05.11.2018
Die Rheinpfalz

Nächster Halt: Rosengarten

Zum Artikel

Zweckverband und Deutsche Bahn wollen Haltepunkt bauen – Gauf: „Müssen uns darüber klar werden, ob wir das machen wollen“
von Sven Holler

Lange sah es so aus, als stünde der Bahnhaltepunkt Rosengarten auf dem Abstellgleis. Nun kommt wieder etwas Bewegung in die Diskussion. Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (ZSPNV) Rheinland-Pfalz Süd und die Deutsche Bahn wollen den Bau realisieren. Die Haushaltskommission der Stadt hat das Thema aufgegriffen. In den kommenden drei Jahren sollen Mittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt werden.

„Ja, der ZSPNV und die DB Station & Service AG wollen den Bahnhaltepunkt Rosengarten verwirklichen“, schrieb ZSPNV-Direktor Michael Heilmann auf Nachfrage der RHEINPFALZ. Nach der Stationsoffensive der Bahn nannte der ZSPNV im Juli vergangenen Jahres den Haltepunkt Rosengarten als eines von 14 zu prüfenden Projekten in der südlichen Landeshälfte (wir berichteten mehrfach). Der Zweckverband sei gerade dabei, den Zeitplan und die Finanzierungskonzeption für den Bahnsteig sowie dessen Anbindung an städtische Straßen zu erstellen, ergänzte Heilmann. Sind diese Planungen abgeschlossen, „werden wir auf die Stadt zugehen“.Der Stadtvorstand hat das Thema vergangene Woche diskutiert. „Wir müssen uns jetzt darüber klar werden, ob wir das machen wollen. Schließlich geht es da auch um viel Geld“, sagte Bürgermeister Christian Gauf (CDU) auf Anfrage. Mit „Wir“ meint Gauf die Mitglieder des Haupt- und Bauausschusses sowie des Stadtrates, die letztlich beschließen müssen, ob der Haltepunkt gebaut wird oder nicht. Der Stadtvorstand könne das nicht selbst entscheiden. „Wir brauchen einen neuen Beschluss“, so Gauf.

Bereits 2007 hatte der Stadtrat im Vorfeld einer möglichen Bewerbung für die Landesgartenschau für den Bau des Haltepunktes unterhalb der Schwarzbachtalbrücke gestimmt. Zurückgenommen wurde diese Entscheidung bis heute nicht, das Projekt genoss aber keine Priorität. Da sich jahrelang nichts tat, wurden die Mittel im Haushalt deutlich reduziert. 2013 waren 50 000 Euro für Planungsarbeiten vorgesehen. Das soll sich jetzt wieder ändern. Laut Gauf hat die Haushaltskommission der Stadt – diese bereitet den Haushalt vor – das Thema Bahnhaltepunkt aufgenommen. Für das kommende Jahr sollen 200 000 Euro und in den Jahren 2020 und 2021 jeweils 650 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. Gauf geht davon aus, dass die Stadt von den noch unbekannten Gesamtkosten zirka 15 Prozent tragen muss.

Der designierte Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) hatte im Wahlkampf erklärt, sich für den Bahnhaltepunkt Rosengarten einsetzen zu wollen. Dieser sei wichtig für das Tourismuskonzept der Stadt, schaffe einen direkten Zugang zu Rosengarten, Biergarten, Wasserspielplatz, Schwimmbädern und Minigolfanlage. Zudem werde auch der Schulweg vieler Kinder, die die Gymnasien und die Mannlich-Realschule besuchen, verkürzt, meinte Wosnitza. Gauf betonte, dass man sich in dieser Sache mit Wosnitza abgestimmt habe.

Dass die Bahn erst mal plant und dann auf die Stadt zugehen will, sieht Gauf indes nicht als Problem. Er verweist darauf, dass bis zu einem möglichen Baubeginn ohnehin noch einige Zeit verstreichen wird. „Da sind einige zeitliche Faktoren. Es müssten viele Genehmigungsverfahren noch mal durchlaufen werden, beispielsweise beim LBM wegen der Straßenführung, und es müsste geklärt werden, wie das Oberflächenwasser abgeleitet werden kann“, zählt Gauf auf.

.

.

.

.

.

.