23.05.2017
Pfälzischer Merkur

Kein Hochschul-Campus im City-Outlet

Von Eric Kolling

OB Pirmann verweist auf laufende Mietverträge. Ministerium und Hochschulspitze äußern sich sehr allgemein zu dem SPD-Vorstoß.

Das „Gedankenexperiment“ der Zweibrücker SPD, im City-Outlet eine Niederlassung der Hochschule Kaiserslautern zu errichten, ist jäh beendet worden. Oberbürgermeister Kurt Pirmann macht deutlich: „Das Vorhaben wäre an dem Standort unmöglich, es gibt langfristig bindende Mietverträge mit dem Fitnessstudio.“ Im Gebäude verblieben außer den Mietern Cherry-Fitness und der Wine-Bar aktuell etwa 700 bis 800 unvermietete Quadratmeter. Nachdem 2018 der Netto-Markt neben dem City-Outlet öffnet, rechnet Pirmann auch dafür mit Mietern. „Der Grundgedanke der Initiative ist aber richtig“, kommentiert Pirmann den Vorstoß seiner Genossen. Man arbeitete permanent daran, die Hochschule Stück für Stück Richtung Innenstadt zu bringen.

Er verwies auf ein Gespräch mit Professoren im Herzogssaal über den Fortgang bestimmter Zweige an der Hochschule. Erst vor wenigen Wochen hatte Citymanagerin Petra Stricker berichtet, die Hochschule werde einen Raum in der Hallplatz-Galerie mieten und sich dort präsentieren. In dem Raum könnten etwa Workshops stattfinden.

Der von der SPD ebenfalls angeschriebene Zweibrücker Bildungsminister Konrad Wolf hielt sich zu der Idee der Rosenstadt-Genossen zurück. Eine ausformulierte Antwort auf das Schreiben der SPD liege noch nicht vor. Der Vorstoß greife aber „ein seit Längerem bekanntes gemeinsames Anliegen der Hochschule und der Stadt Zweibrücken auf, mehr studentisches Leben in die Innenstadt zu bringen.“

Aus den Überlegungen weitere konkrete Schritte zu formulieren, sei nun Aufgabe der Hochschule und der Stadt, das Ministerium stehe „gerne beratend zur Seite.“ Doch konkrete Schritte in der Sache unternimmt und vor allem die Initiative ergreift die Hochschule nicht. Ihr Präsident Hans-Joachim Schmidt schreibt auf Anfrage allgemein: „Die Hochschule Kaiserslautern ist natürlich an weiteren Möglichkeiten zur Intensivierung der Verbindung zur Stadt interessiert. Um zu beurteilen, ob aus der skizzierten Idee ein weiterführendes Konzept entwickelt werden kann, ist ein intensiver und sorgfältiger Dialog erforderlich, an dem wir uns gerne beteiligen.“

Umso mehr geht Schmidt auf das ein, was die SPD-Fraktion in ihrem Schreiben an Lob über die Einrichtung ausgeschüttet hatte. Schmidt: „Wir freuen uns darüber, dass die positiven Effekte der Ansiedlung der Hochschule für die Stadt Zweibrücken in dem offenen Brief der SPD-Fraktion gewürdigt werden. Auch aus unserer Sicht ist die Ansiedlung unserer Hochschule in Zweibrücken ein besonders gutes Beispiel für ein gelungenes Konversionsprojekt.“ So seien vor allem nicht nur etwa 2500 Studierende in Zweibrücken eingeschrieben, sondern auch rund 200 Mitarbeiter auf dem Kreuzberg beschäftigt. Damit sei die Hochschule ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Und weiter: „Wir fühlen uns als Hochschule in Zweibrücken sehr wohl und in der Stadt willkommen. Die Hochschule Kaiserslautern hat schon seit der Gründung des Studienortes in Zweibrücken einen engen Kontakt zur Stadt gepflegt. Wir laden daher zu unterschiedlichsten Veranstaltungen ein, etwa ‚Zweibrücker Bibliotheken lassen lesen‘, um die Bürger von Zweibrücken mit ihrer Hochschule in Kontakt zu bringen.“

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