22.05.2017
Pfälzischer Merkur

Zug-Zeitreise in die 1980er Jahre

Von Fritz Schäfer

Am Samstag wurde in Dellfeld eine neue Ausstellung zur Bahngeschichte zwischen Zweibrücken und Homburg gezeigt.

Flugblätter mit Sonderangeboten der Bahn von Zweibrücken über Homburg zur Gartenschau nach Bingen von 1979 oder mit einer „Rolling Dance Hall“ zum Kölner Karneval 1984. Zahlreiche Bilder mit den verschiedenen Lokomotivtypen der 1980er Jahre. Dazu auch noch einige Übersichtskarten über das pfälzische Bahnnetz mit Zweibrücken und Homburg aus dem 19. Jahrhundert wurden für eine Fotoausstellung im Dellfelder Bahnhof zum saarpfälzischen Bahnsommer 2017 zusammengestellt.

„Damit wollen wir den Leuten zeigen, wie wichtig die Bahnstrecke zwischen Zweibrücken und Homburg ist“, sagte der Kunsthistoriker Patrick Jung bei der Eröffnung der Ausstellung. 1857 war Zweibrücken eine der ersten Städte der Pfalz mit einem eigenen Bahnhof und mit der Nachbarstadt dadurch verbunden. „Schon damals haben sich Menschen für die Verbindung eingesetzt.“ Die Wahlkreis-Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (CDU) versprach: „Wir lassen auch jetzt nicht locker.“

„Die Bahnverbindung nach Homburg kommt“, versprühte der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken, Bernhard Marschall, unter den drei Dutzend Gästen der Veranstaltung Zuversicht. „Es ist nur eine Frage der Zeit.“ Die Bahnstrecke habe keine besonderen Brücken oder andere Bauwerke, meinte Jung. Deshalb gebe es auch kaum Bilder. Lediglich Michael Strauß habe in den 1980er Jahren den Verkehr auf der Strecke an den Bahnhöfen Beeden, Schwarzenacker, Einöd und Zweibrücken dokumentiert. Dabei werde die Bedeutung der Strecke neben der Beförderung von Personen auch für die Beförderung von Wirtschaftsgütern deutlich. Zwei Fotos zeigen den Bahnhof noch mit zehn Gleisen. „Strauß hat den Bahnverkehr mit schönen Bildern gezeigt“, sagte Marschall.

Bahnhofs-Eigentümer Martin Wenz erinnerte an die Anfangszeit der pfälzischen Bahnen. Darüber kam der Komponist Theodor Oesten auch in die Schweiz. Mit der Oesten-Komposition „Alpenglühen“ eröffnete Manfred Schöpf auf einem Förster-Klavier die Veranstaltung. Bürgermeisterin Doris Schindler (SPD) ist stolz, dass in Dellfeld ein solcher Bahnhof steht. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1874. „Über den Bahnhof sind wir mit der Welt verbunden“, sagte Schindler. Wobei es noch die Lücke zwischen Zweibrücken und Homburg gebe, merkte Dieter Franck von den Schienenfreunden an.

Die Ausstellung ist nur mit Privatführung nach Anmeldung zu sehen, Infos bei Patrick Jung, E-Mail: patrick-jung@online.de. Zur lokalen Bahngeschichte auch viel auf www.zw-rail.de

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