20.05.2017
Pfälzischer Merkur

S-Bahn: Projektmanager verbreitet Optimismus

Von Fritz Schäfer

Werner Scheiner (VRN) hält am Ziel 2021 für den S-Bahn Anschluss Zweibrückens fest. Das sagte er bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates.

In der Vergangenheit tauchten mehrfach überraschend Hürden bei der geplanten Verlängerung der S-Bahn von Homburg bis Zweibrücken auf. Auch in der Stadtratssitzung fragten Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD), Stéphane Moulin (SPD) oder Christoph Gensch (CDU) nach dem Vortrag des VRN-Projektmanagers Werner Schreiner, ob es nicht doch noch „Störfeuer“ aus Saarbrücken geben könnte. „Ich kann die saarländische Logik nicht erklären. Das ist auch nicht mein Auftrag“, meinte Schreiner und sorgte mit dem Satz für Erheiterung im Ratssaal. Ansonsten verbreitete der „Gründervater der S-Bahn Verlängerung“ (Pirmann) Optimismus unter den Ratsmitgliedern. „Ich bin erfreut, dass sie die Dinge aus Saarbrücken entspannt sehen“, meinte Norbert Pohlmann (Grüne). So hält Schreiner auch am Fertigstellungstermin der S-Bahn Verlängerung nach Zweibrücken fest. „Wir sollen die Leute nicht aus der Verantwortung lassen.“

Bis Ende des Jahres oder Anfang 2018 sollen die Planungen abgeschlossen sein. Das Planfeststellungsverfahren könne dann 24 Monate dauern. Wobei es dabei Unwägbarkeiten gebe. In 12 bis 18 Monaten könne die Strecke gebaut werden. Auch die Elektrifizierung der Strecke von Einöd nach Zweibrücken im laufenden Betrieb sei zu organisieren.

Schreiner erläuterte, dass die Strecke Homburg nach Zweibrücken ein Teil des größeren Nahverkehrs Rhein-Neckar sei. Mit den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Saarland. Dadurch habe man den Bund mit ins Boot nehmen können. Der Bund übernehme 60 Prozent der Kosten. Rheinland-Pfalz übernehme 25 Prozent der zuschussfähigen Kosten. Schreiner erwähnte auch, dass die Vorplanung in den Händen der Länder Rheinland-Pfalz und das Saarland gelegen haben. „Jetzt sind wir am Zug.“ So seien in der vergangenen Woche die Bodenuntersuchungen in Einöd vorgenommen worden. Dabei habe man sich für einen neuen Zugang zum Bahnsteig entschieden. Über eine Rampe, statt über einen Lift könne man auf den Bahnsteig kommen. Von dem Bahnsteig können die Fahrgäste zwischen den Zügen Richtung Homburg und Richtung Blieskastel umsteigen. Der Lösung habe der Ortsbeirat Einöd zugestimmt, berichtete Schreiner.

Die Lösung senke zudem die Kosten, meinte Schreiner. Auch sonst sehe er keine Gefahr einer „Kostenexplosion“, die den Nutzen-Kosten-Faktor der Bahn-Reaktivierung ändern könnte. „Bei einer Kostenerhöhung fragt der Bund schon nach, ob sich der Faktor verändert.“ Bei der Vorplanung war er mit 1,24 errechnet worden. Damit wird die Schwelle für eine Förderung von 1,0 überschritten (wir berichteten mehrfach).

Zum Artikel