12.05.2017
Pfälzischer Merkur

SPD will einen „Campus Innenstadt“

Von Mathias Schneck

Offener Brief an Wissenschaftsminister, Oberbürgermeister, Hochschule und Gewobau: Genossen plädieren dafür, im ehemaligen City-Outlet weiteres Standbein der Hochschule einzurichten, um die Zweibrücker Innenstadt zu beleben.

Es ist ein „Gedankenexperiment“, schreiben die Genossen. Und an diesem Experiment lassen sie die Öffentlichkeit gerne teilhaben. Konkret regt der SPD-Ortsverein Zweibrücken an, dass die Hochschule Zweibrücken ein zweites Standbein bekommt. Und zwar nicht am Campus auf dem Kreuzberg, sondern im Herzen der Rosenstadt: im großteils leerstehenden City-Outlet.

Adressiert ist der offene Brief an Oberbürgermeister Kurt Pirmann und den rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Professor Konrad Wolf (ebenfalls beide SPD), an den Präsidenten der Hochschule Kaiserslautern (die einen ihrer drei Standorte in Zweibrücken hat) Professor Hans-Joachim Schmidt, sowie die Geschäftsführer des Gebäude-Eigentümers Gewobau, Rolf Holzmann und Werner Marx.

Unterzeichnet haben den Brief Thorsten Gries, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Zweibrücken, und dessen Beisitzer Marold Wosnitza (Professsor an der Uni Aachen). Die Sozialdemokraten betonen zunächst die Bedeutung der Hochschule für die Rosenstadt: „Die Ansiedlung der Hochschule in Zweibrücken hat gezeigt, dass Konversion funktionieren kann, indem sie einen signifikanten Beitrag für den Bildungsstandort Zweibrücken und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt geleistet hat.“

Dann folgt eine kritische Anmerkung: „Zum Bedauern vieler nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Campus ist eines wirklich nie gelungen: dass Zweibrücken nicht nur ein Hochschulstandort ist, sondern sich auch zu einer Hochschulstadt entwickelt.“ Und eben diese Entwicklung hin zu einer Hochschulstadt wollen die Genossen forcieren.

„Viele Studien“, so der SPD-Ortsverein, hätten gezeigt, dass „das Vorhandensein eines aktiven studentischen Lebens“ ein „bedeutsamer Studienfaktor“ sei. Dieses aktive studentische Leben könne gefördert werden, wenn ein Teil der Studierenden künftig nicht nur auf dem Campus auf dem Kreuzberg büffele, sondern im Herzen der Rosenstadt tätig sei. Gries und Wosnitza bedauern, dass die Anbindung des Kreuzberg-Campus an die Innenstadt bislang „suboptimal“ sei.

„Viele Studien“, so der SPD-Ortsverein, hätten gezeigt, dass „das Vorhandensein eines aktiven studentischen Lebens“ ein „bedeutsamer Studienfaktor“ sei. Dieses aktive studentische Leben könne gefördert werden, wenn ein Teil der Studierenden künftig nicht nur auf dem Campus auf dem Kreuzberg büffele, sondern im Herzen der Rosenstadt tätig sei. Gries und Wosnitza bedauern, dass die Anbindung des Kreuzberg-Campus an die Innenstadt bislang „suboptimal“ sei.

Künftige Studenten im City-Outlet hingegen könnten auf eine „hervorragende Verkehrsanbindung“ zurückgreifen, schreiben die Genossen und nennen den Hauptbahnhof, der „fußläufig erreichbar“ sei und mit der S-Bahn-Anbindung Zweibrückens noch aufgewertet werde. Ein „umsteigfreies Pendeln“ zwischen den Hochschul-Standorten Kaiserslautern und Pirmasens sei gleichfalls ermöglicht, dazu komme ein Parkhaus direkt an dem neuen „Campus Innenstadt“ und der ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) vor der Tür.

Am ZOB könnte „ein auf die Veranstaltungszeiten abgestimmter Busshuttleservice zwischen dem Campus Kreuzberg und dem Campus Innenstadt verkehren“, so die Genossen in ihrem offenen Brief weiter. Eine Cafeteria könne die Hochschule „nach außen in die Stadt öffnen“. Gries und Wosnitza sind überzeugt, dass ein „Campus Innenstadt“ dafür sorgen wird, dass weitere Angebote für die Studierenden rund um das Ex-City-Outlet entstehen. „Von einer Belebung der Innenstadt durch die Studierenden und das studentische Leben würde Zweibrücken nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial und kulturell profitieren“. Auch das Installieren eines neuen Fachbereichs würde so möglich.

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