22.02.2017
Pfälzischer Merkur

Minister Wolf: Bahnreaktivierung ist ein Startsignal

Von ek/gda

Die geplante Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken ist für den rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) ein Startsignal für mehr Kooperation. Sie zeige, dass beide Länder übergreifend große Schritte gemeinsam gehen könnten, so Wolf im Merkur-Redaktionsgespräch.

Für den Föderalismus sei es wichtig, dass es in Grenznähe eine gute Zusammenarbeit gebe. Bereits zwischen 2009 und 2016 als Präsident der Hochschule Kaiserslautern habe er darum geworben, in Homburg und der Saarpfalz etwa beim Thema Drittmittelprojekte Kontakte gepflegt. Was hat Rheinland-Pfalz dem Saarland außer mehr Geld angeboten, damit es nun die Reaktivierung mit vorantreibt? Wolf: „Es gibt keine neuen Argumente. Die Sinnhaftigkeit der Bekannten hat gezählt. Man hat zehn Jahre stark geworben bis hin zur Aussage, einen größeren Teil der Kosten zu tragen.“ Er selbst sei als Ex-Hochschul-Präsident auch deshalb froh, wenn die Bahn komme, weil auf den Zweibrücker Campus viele Studenten pendelten. Der öffentliche Personennahverkehr sei daher wichtig. Mit der reaktivierten Bahn gäbe es eine strukturelle Verkehrslösung.

Vergangene Woche hatte der Saar-Ministerrat den weiteren Planungen zur Reaktivierung der Strecke zugestimmt, nachdem Mainz diesen Schritt schon vorher gegangen war (wir berichteten). Rheinland-Pfalz will neben dem eigenen Anteil die Hälfte der Baukosten sowie für die kommenden 20 Jahre die Hälfte der Betriebskosten des Saarlandes übernehmen, alles in allem wohl rund 34 Millionen Euro. Das Saarland knüpft die Realisierung allerdings an Bedingungen: Der Bund muss die Reaktivierung mit 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten fördern, und der Nutzen-Kosten-Faktor muss vor Baubeginn ausreichend hoch sein.