01.02.2017
Die Rheinpfalz

S-Bahn bis Zweibrücken: Mainz legt vor

Rheinland-Pfalz ist der Anschluss Zweibrückens und der Südwestpfalz an den Eisenbahn-Fernverkehr 34 Millionen Euro wert. Die Landesregierung billigte gestern eine Vorlage von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), wonach Rheinland-Pfalz neben der Hälfte der Baukosten für die Reaktivierung der S-Bahn-Verbindung von Zweibrücken nach Homburg über 20 Jahre auch die Hälfte der Betriebskosten übernehmen will. Seit 1989 ist die 11,2 Kilometer lange Strecke (hier im Bild bei Zweibrücken) auf 7,5 Kilometern unterbrochen. 90 Prozent führen über saarländisches Gebiet. Nach dem Territorialprinzip hätte das Saarland einen entsprechenden Anteil an den Kosten zu tragen.

Seit gut zehn Jahren führen Mainz und Saarbrücken ergebnislos Verhandlungen über die Wiederaufnahme der für Berufspendler, Fernreisende und die Entwicklung des Tourismus in der Biosphäre Bliestal und der Südwestpfalz wichtigen Strecke. Bislang waren sie an Vorbehalten des Saarlandes gescheitert. Schon Ex-Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hatte dem Saarland angeboten, die Hälfte der auf die beiden Länder entfallenden Baukosten zu übernehmen. Eine Nutzen-Kosten-Untersuchung hatte 2015 ergeben, dass täglich mindestens 460 Fahrten von der Straße auf die Schiene verlagert werden könnten. Der Bund kann 60 Prozent der auf 28 Millionen Euro geschätzten Baukosten tragen.

Weil der Anschluss enorm wichtig für die Südwestpfalz sei, biete Rheinland-Pfalz dem Saarland nun an, über 20 Jahre auch die Hälfte der Betriebskosten zu tragen, sagte Wissing. Das Saarland will, sagte der Sprecher von Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) gestern, nun weitere Planungsschritte einleiten. Über die Reaktivierung sei damit noch nicht endgültig entschieden. cps