14.01.2017
Die Rheinpfalz

Bahnübergang von Hand gesteuert

Thaleischweiler-Fröschen: Neues elektronisches Stellwerk funktioniert noch nicht – Anlage wird auch nachts bewacht

Am Bahnübergang Pirmasens-Nord steht seit Monaten Tag und Nacht ein beheiztes Auto auf dem Rad- und Gehweg. Dort sind die Arbeiter untergebracht, die den Schrankenbetrieb per Hand steuern und die mobile Anlage bewachen, weil das neue elektronische Stellwerk „Südliche Pfalz“ der Bahn noch nicht funktioniert (wir berichteten am Donnerstag kurz). Zweimal pro Stunde passiert ein Zug den Bahnübergang an der Biebermühle. Aber die nagelneue Anlage, die Teil des modernen elektronischen Stellwerks in Neustadt ist, von dem aus auch die Bahnstrecken in der Südwestpfalz gesteuert werden sollen, verrichtet ihren Dienst nicht. Weil an anderer Stelle im Streckennetz noch nicht alles funktioniert, sind die neu eingerichteten Schranken und Andreaskreuze außer Funktion gesetzt und deswegen teilweise in schwarze Folie gehüllt.Deswegen wartet wenige Meter entfernt ein Mitarbeiter des Gleisbauunternehmens auf den Anruf des Fahrdienstleiters, der ihn über einen sich nähernden Zug informiert. Dann muss der Schlüssel am Schaltkasten betätigt werden, Signallichter und Schranken des „TH-BÜP“, des „technischen Hilfsmittels Bahnübergangsposten“, nehmen ihren Dienst auf, und nach der telefonischen Rückmeldung „gesichert“ kann der Zug passieren. Seit November ist die vierteilige mobile Anlage aufgebaut und wird vermutlich noch bis Ende Januar das Geschehen am Bahnübergang Pirmasens-Nord regeln.

Aber auch zu nächtlicher Stunde, wenn kein Zug mehr auf der Bahnstrecke fährt, gilt es für einen Arbeiter bis zur Ablösung Wache zu halten. Schließlich soll niemand an dieser Stelle unbefugt Schrankenwärter spielen oder gar die teure Anlage mitgehen lassen. mar