14.01.2017
Saarbrücker Zeitung

Eine Lok soll dem Umzug Dampf machen

Pin des Heimat- und Verkehrsvereins zum St. Ingberter Fastnachtszug thematisiert die Eisenbahngeschichte
Von Manfred Schetting

Der Pin mit einer historischen Dampflok, der zur Finanzierung des Fastnachtsumzuges beiträgt, thematisiert diesmal das Jubiläum „150 Jahre Eisenbahnanschluss in St. Ingbert". Der Pin, dessen Verkauf in diesem Jahr wieder den St. Ingberter Fastnachtsumzug unterstützen soll, wirkt eher historisch als närrisch. Und das ist vom Heimat- und Verkehrsverein durchaus gewollt. Auch Fans alter Eisenbahnen sollen sich mit dem Souvenir anfreunden.

Der Heimat- und Verkehrsverein St. Ingbert will auch in diesem Jahr mit dem Verkauf eines Pins zur Finanzierung des St. Ingberter Fastnachtszuges beitragen, der am Sonntag, 26. Februar, durch die Fußgängerzone rollen wird. Der neue Anstecker zeigt dabei eine alte Dampflok und stellt mit den Jahreszahlen von 1867 bis 2017 einen direkten Bezug zum Jubiläum 150 Jahre Eisenbahnanschluss in St. Ingbert her, das zur Jahresmitte gefeiert wird. Bei einem Besuch in unserer Redaktion verhehlte Konrad Weisgerber am Freitag nicht, dass die Verbindung zur Bahngeschichte mit einem Hintergedanken erfolgt sei. „In den vergangenen Jahren sind unsere Pins zur Fastnacht stets in einer Auflage von 1000 Stück erschienen, doch nicht immer gelang es, auch alle an den Mann oder die Frau zu bringen.“ Jetzt hoffe man, im Zweifel für einige Anstecker noch einen Abnehmer zu finden, wenn die im Juni geplanten Veranstaltungen zum Bahnhofs-Jubiläum anstehen.

Dass die Veranstalter des Fastnachtsumzuges auch bei den Details zunehmend mit dem ganz spitzen Stift rechnen müssen, machte die Runde in unserer Redaktion – neben Weisgerber saßen noch Dieter Würtz und Wolfgang Blatt vom Heimat- und Verkehrsverein sowie Julia Haberer-Settele und Thomas Debrand vom St. Ingberter Stadtmarketing mit am Tisch – überdeutlich. Die Ausgaben rund um die Großveranstaltung am Fastnachtssonntag gehen inzwischen richtig ins Geld. Und das habe auch mit erhöhten Sicherheitsauflagen zu tun. „Die Einnahmen aus dem Pin-Verkauf decken gerade einmal die Kosten für den privaten Sicherheitsdienst, der seit dem vergangenen Jahr bei dem Umzug im Einsatz ist“, betonte Weisgerber. Zusätzliche Aufwendungen seien zudem für die Hilfsorganisationen erforderlich, die die Zugstrecke sichern helfen. Auch eine Haftpflichtversicherung müsse bezahlt werden – und zwar vom Heimat- und Verkehrsverein. Denn der firmiere in St. Ingbert als Veranstalter des Fastnachtsumzuges und nicht wie andernorts ein Karnevalsverein, der von Pauschalverträgen profitiere.

Bei dem Motiv des Pins, der wieder von der Zinn-Kayser in Rohrbach hergestellt wurde, habe der Heimat- und Verkehrsverein nach Weisgerbers Angaben im Übrigen das Bahnwissen seines Mitglieds Artur Klein genutzt. Die abgebildete Dampflok orientiert sich an den Schienenfahrzeugen, die auf der Ludwigsbahn durch das Würzbachtal im Einsatz waren, die 1867 durch den Hasseler Tunnel mit St. Ingbert verbunden wurde. Für die Freunde historischer Eisenbahnen interessant: Die abgebildete Dampflok entspricht einem Modell aus der Maschinenfabrik Schwartzkopff und Nitsche, die ab den den 1860er Jahren in Berlin Lokomotiven herstellte.

Der St. Ingberter Fastnachts-Pin wird nach Angaben von Wolfgang Blatt auch bei den Kappensitzungen in St. Ingbert verkauft, die mit dem „närrischen Saarpfalz-Kreis“ in der Stadthalle am Samstag, 28. Januar, beginnen. Debrand wiederum kündigte an, das Stadtmarketing werde den Pin in den Reigen seiner Merchandising-Artikel aufnehmen und bei Veranstaltungen anbieten.

Ab sofort ist der Fastnachts-Pin zum Preis von 2,50 Euro an der Infotheke im Rathaus sowie in der Buchhandlung Friedrich in St. Ingbert erhältlich.

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