26.02.2016
Pfälzischer Merkur

Kreisel noch in der Warteschleife

LBM wartet auf Freistellung der Strecke durch Eisenbahn-Bundesamt
Von Fritz Schäfer

Der Kreisel soll die vielbefahrene Stelle an der Bitscher Straße entlasten. Foto: Gerrit Dauelsberg

Schon seit vielen Jahren steht der Kreisel am Nagelwerk in Zweibrücken auf der Agenda. Das Vorhaben lässt weiter auf sich warten. Grund ist, dass das Eisenbahn-Bundesamt sich ziert, die stillgelegte Bahnstrecke freizustellen, erklärt der Landesbetrieb Mobilität. Die Hornbachbahn fährt seit Jahrzehnten nicht mehr. Und auch das WDI-Nagelwerk wird seit Jahren nicht mehr von der Bahn angefahren. Dennoch ziert sich das Eisenbahn-Bundesamt, die stillgelegte Bahnstrecke freizustellen. „Daran hängt die Umsetzung des Kreisels am Ixheimer Nagelwerk“, erklärt der Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern, Richard Lutz. Denn ohne die Freistellung gebe es keinen Planfeststellungsbeschluss. Lutz: „Hier müssen wir eine Klärung herbeiführen.“ Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung sei eine Freistellung durch die Planungsbehörde nicht zulässig.

Schon seit vielen Jahren steht der Kreisel auf der Agenda der Zweibrücker Verkehrsprojekte. Insbesondere die Rimschweiler und Mittelbacher Bürger und Politiker fragen immer wieder nach. Der Landesbetrieb hat 2015 die Anhörung der Behörden und der Bevölkerung durchgeführt und mit fast allen Einwendern eine einvernehmliche Lösung erzielt. Der Stadtrat hat am 12. Februar 2015 dem Plan zugestimmt.

Danach soll dort ein fünfarmiger Kreisel mit einem Durchmesser von rund 50 Metern entstehen. Daran werden die Auf- und Abfahrten des Autobahnanschlusses Ixheim, die B 424 nach Rimschweiler und die Landesstraße 465 nach Mittelbach angeschlossen werden. Den Bereich passieren nach Angaben von Peter Szupiluk täglich rund 11 900 Fahrzeuge. Mit dem Kreisel soll auch der Mitfahrerparkplatz unter der Brücke angeschlossen sowie die Situation der Radfahrer dort sicherer gestalten werden.

Für den Kreisel wird die L 465 ab der Brücke verlegt. Damit wird das lange stillgelegte Gleis an einer anderen Stelle überquert. Der Zweibrücker Bauausschuss hat im September 2015 keine Einwände gegen die Freistellung der Bahnstrecke zur Verlegung geäußert. Laut dem Leiter des LBM lehnt das Eisenbahn-Bundesamt das bisher noch ab, weil nach deren Auffassung dadurch ein Torso entstehen würde. Sowohl Lutz als auch die Stadt, wie Sprecher Heinz Braun sagt, können dies nicht nachvollziehen. Braun: „Die Bahnstrecke ist schon seit Jahrzehnten stillgelegt.“

Zumal der LBM im Zuge des Kreiselbaus auch die in die Jahre gekommene Brücke über den Hornbach und die L 465 zwischen der Brücke und Mittelbach sanieren möchte. Die Baukosten für den Kreisel bezifferte der LBM vor einem Jahr auf 2,1 bis 2,2 Millionen Euro. Die Bauzeit beträgt gut eineinhalb Jahre. Wobei teilweise im laufenden Betrieb gearbeitet werden soll.

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