05.02.2016
Die Rheinpfalz

Neue Billigtickets sorgen bei Bahn für Komplikationen

Reise-Tipp: Am 11. Februar beginnt Verkauf von 19-Euro-Fahrkarten – Pfalz aber wegen fehlender Fernzüge im Nachteil
Von Eckhard Buddruss

Ludwigshafen. Ab der kommenden Woche gibt es bei der Deutschen Bahn (DB) eine Neuauflage der im vergangenen Jahr sehr erfolgreichen 19-Euro-Tickets. Es lassen sich dabei teilweise Fahrkarten schon für Reisen im September kaufen – allerdings nur am Fahrkartenschalter. Die DB wird deshalb im Kontext dieses besonders beachteten Ticketangebots wohl eine testweise eingeführte Regelung publik machen, die bisher eher diskret praktiziert wird.

Neuerdings sind, wie am 4. Januar berichtet, Sparpreis-Tickets am Fahrkartenschalter und im Reisebüro (nicht dagegen im Internet oder am Automaten) schon sechs statt bisher drei Monate vor der Fahrt erhältlich. Grund für diese überraschende Regelung, die im Kontrast zu jahrelangen Bemühungen steht, Kunden beim Ticketkauf an Selbstbedienung zu gewöhnen, ist wohl, dass die IT-Ausrüstung der DB noch nicht für eine Komplettumstellung auf eine so starke Erweiterung der Frühbuchungsmöglichkeiten eingerichtet ist. Die neuen Möglichkeiten hat die DB deshalb zwar nicht verheimlicht, aber auch nicht aktiv publik gemacht.Das ändert sich nun offenbar durch die neue Runde bei den 19-Euro-Tickets, die vom 11. Februar bis zum 20. März verkauft werden sollen. Mit der üblichen dreimonatigen Vorverkaufsfrist sind damit Reisen bis einschließlich 19. Juni möglich, mit der neuen erweiterten am Fahrkartenschalter aber sogar bis zum 19. September. Allerdings gibt es die Fahrkarten nur in begrenzten, für jeden Zug unterschiedlich großen Kontingenten und sie sind an den betreffenden Zug gebunden. Vor allem bei stark gefragten Zügen können diese Kontingente schnell erschöpft sein. Allerdings gab es im vergangenen Jahr teilweise erstaunlich große Ticket-Kontingente auch für Reisen über längere Distanzen wie etwa von Mannheim nach Hamburg oder Berlin, bei denen man ansonsten allenfalls und das auch eher selten Tickets für 29 Euro bekommt. Auf die 19-Euro-Tickets erhalten Besitzer der Bahncard 25 noch 25 Prozent Rabatt, sie zahlen also nur 14,25 Euro. Eigene Kinder oder Enkelkinder können kostenlos mitgenommen werden, wenn sie beim Kauf der Fahrkarte mit eingetragen werden.

Die Tickets haben aber den Nachteil, dass es sie nur für Reisen zwischen Fernzughaltebahnhöfen gibt. Das ist gerade für die Pfalz mit ihrem seit Mitte Dezember deutlich reduzierten Fernzugangebot ein gravierender Nachteil. Homburg und Neustadt haben derzeit nur noch zwei Fernzugpaare pro Tag, lediglich in Kaiserslautern sind es immerhin noch sieben. Für eine Zugverbindung beispielsweise von Neustadt oder Speyer nach Berlin, bei der erst einmal mit einem Regionalzug oder der S-Bahn zum ICE-Bahnhof Mannheim gefahren wird, werden diese Tickets nicht angeboten. In diesem Fall kann es sich lohnen, die Fahrt bis zum nächsten Fernzugbahnhof (in der Pfalz meist Mannheim oder Karlsruhe) separat zu bezahlen.