18.12.2015
Die Rheinpfalz
Von Eckhard Buddruss
Die Weltklimakonferenz in Paris hat weitere Argumente für den S-Bahn-Ausbau nach Zweibrücken geliefert. Das Projekt ist entscheidungsreif.
„Angesichts endlicher Ressourcen sowie des Umwelt- und Klimaschutzes muss sich der Schwerpunkt vom Individualverkehr zum öffentlichen Personenverkehr verschieben“, sagte SAP-Finanzvorstand Luka Mucic gestern in Mannheim bei der 100. Versammlung des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN). Mucic, der auch Vorsitzender des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar ist, erwartet ein „multimodales Verkehrszeitalter“, in dem das Smartphone zum wichtigen „Mobilitätswerkzeug“ wird.
Allerdings muss die Infrastruktur für die S-Bahnen, die das Smartphone staugeplagten Autofahrern als Alternative anzeigen kann, teilweise erst noch gebaut werden. Damit geht es in der Rhein-Neckar-Region nur mühsam voran, aber es gibt immerhin Fortschritte. Zwischen Mainz und Ludwigshafen sind die S-Bahnsteige fertig, auch wenn die in der Einstiegshöhe passenden Fahrzeuge noch auf sich warten lassen.
Bei der S-Bahn-Verlängerung nach Zweibrücken ist der definitive Durchbruch nun in greifbarer Nähe. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat gestern zum ungewöhnlichen Instrument eines Briefs an die ZRN-Versammlung gegriffen, um den hohen Stellenwert des Themas zu unterstreichen. Auf der Fachebene sind jetzt alle Hausaufgaben gemacht. Eine politische Einigung zwischen den beiden Landesregierungen in Mainz und Saarbrücken könnte im Januar erfolgen und müsste es eigentlich auch.
Jürgen Barke (SPD), Staatssekretär im saarländischen Wirtschaftsministerium, hat am 21. Mai in Mannheim gesagt: „Ein Ausbau des Schienenverkehrs wäre der beste Beitrag zum Klimaschutz. Die größten E-Fahrzeuge sind auf der Schiene unterwegs.“ Kurz nach der Klimakonferenz in Paris wäre es an der Zeit, dafür zu sorgen, dass die genannten E-Fahrzeuge in einigen Jahren auch bis nach Zweibrücken fahren.