In neuem Fenster öffnen

09.10.2015
Die Rheinpfalz

Wirtschaft will Bahn-Reaktivierung

Bundesregierung erhöht Regionalisierungs-Gelder – Zweibrücker Ruf nach S-Bahn

Dass der Zweibrücker Flughafen nach einem Verdikt der EU-Kommission geschlossen wurde, wird von regionalen Firmen als bedauerlich angesehen, scheint deren Geschäft aber nicht negativ zu beeinflussen. Dies liest die Industrie- und Handelskammer (IHK) Pfalz aus einer aktuellen Umfrage zur Standortqualität in pfälzischen Kommunen heraus. Gefordert werde hingegen die Reaktivierung der Bahnlinie nach Homburg.

Inzwischen wurde die Abflughalle des Flughafens als Aufnahmestelle für Flüchtlinge hergerichtet. Das Aus für den Airport war in den vergangenen Monaten das eine große Zweibrücker Verkehrsthema. Das andere ist der Ruf nach Verlängerung der S-Bahn von Homburg hierher. „In der Zeitspanne, in der der S-Bahn-Zug auf seinem Weg von Kaiserslautern/Mannheim her heute im Homburger Bahnhof steht, könnte er bequem nach Zweibrücken und zurück weiterfahren“, sagte Astrid Klug vom saarländischen Wirtschaftsministerium bei einem Bahn-Forum im Juni in Einöd. Als Knackpunkt bezeichnete es Klug damals, dass der Bund genügend Regionalisierungsmittel zahlt: also Gelder, die er den Ländern für deren Sicherstellung des Schienennahverkehrs überlässt. Seit 1991 ist das gut elf Kilometer lange Gleis nach Homburg außer Betrieb. Während das Land Rheinland-Pfalz zugesagt hat, 63 Prozent des Länderanteils an den Investitionskosten zu übernehmen, scheint man sich in Saarbrücken auch jetzt noch zu zieren, obwohl der Bund Ende September bei einem Bund-Länder-Gipfel zusagte, die Regionalisierungsmittel nicht nur weiter zu genehmigen, sondern sogar aufzustocken. Befürworter der Bahn-Reaktivierung fordern nun eine Einigung der Landesregierungen in Mainz und Saarbrücken. Auch die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer: „Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, die Regionalisierungsmittel in 2016 auf acht Milliarden Euro zu erhöhen und in den Folgejahren jährlich mit einer Rate von 1,8 Prozent zu dynamisieren. Damit ist das Hindernis für die länderübergreifende S-Bahn-Verbindung entfallen, das zuletzt noch von den Landesregierungen vorgebracht worden war.“ (ghm)