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28.03.2015
Die Rheinpfalz

Die Wochenend-Kolumne

Ich bin der Meinung, dass ...

... der CDU-Nachwuchs nicht nachdenkt. Überdurchschnittlich viele eingefleischte Homburger leiden an einer seltenen Krankheit, nämlich an der S-Bahn-Allergie. Wenn die Rede auf die Wiederherstellung der Bahnverbindung zwischen Homburg und Zweibrücken kommt, dann reagieren die Erkrankten rituell und impulsiv. Sie laufen rot an und stoßen Worte aus wie „Fubbes“, „brauche mer net“, „geh fort!“, „Ferz“. Ob die Krankheit heilbar ist? Zweifel sind angebracht. Denn der an der S-Bahn-Allergie erkrankte Homburger lässt sich auch nicht von Experten-Gutachten erschüttern, die er selbst (mit-)bezahlt hat. Das war diese Woche wieder zu beobachten. Das S-Bahn-Gutachten kommt glasklar zu dem Ergebnis, dass die Verlängerung bis Zweibrücken volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Und wie reagiert zum Beispiel die Junge Union (JU) Homburg? Die Sandkastenpolitiker der CDU erklären, dass sie trotzdem gegen die Reaktivierung sind. Gut, das war nicht anders zu erwarten. Der Homburger CDU-Nachwuchs wird sich doch nicht von Fakten seine seit Jahren betonierten Vorurteile kaputtmachen lassen. Was indes überrascht, ist dabei die JU-Aussage: „Den Bürgern im Homburger Süden wäre eher mit einer reduzierten Verkehrsbelastung geholfen.“ Experten zufolge brächte die Reaktivierung der Bahnstrecke täglich tausend Menschen dazu, statt mit dem Auto künftig mit der Bahn zwischen Homburg und Zweibrücken zu fahren. Sprich: Die Bahn brächte dem Homburger Süden genau die Verkehrsentlastung, die die Junge Union fordert.