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14.03.2015
Die Rheinpfalz

1,2 Milliarden Euro fürs Bahnnetz

Rheinland-Pfalz und das Saarland profitieren von aufgestockten Mitteln
Von Eckhard Buddruss

Mainz. Die Deutsche Bahn (DB) wird bis 2019 in Rheinland-Pfalz und dem Saarland rund 1,2 Milliarden Euro für die Erneuerung und Modernisierung von Schienenstrecken und Bahnhöfen investieren. Einzelheiten der vorgesehenen Maßnahmen erläuterten DB-Vertreter gestern in Mainz.

Die Mittel stammen aus der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV), die Bund und DB für die Jahre 2015 bis 2019 abgeschlossen haben. Sie sieht Investitionen von bundesweit 28 Milliarden Euro in die bestehende Infrastruktur vor.Mit den Mitteln soll vor allem der Sanierungsrückstau abgearbeitet werden, der durch eine jahrelange Vernachlässigung des Schienennetzes entstanden ist. Außer den Ausgaben beispielsweise für die Erneuerung von Gleisen, Weichen, Tunnels und Brücken gibt es in der Vereinbarung aber auch spezielle Budgets für die Modernisierung der Signaltechnik und für kleinere Ausbaumaßnahmen, die der Verbesserung des Nahverkehrsangebots dienen. Zu Letzterem gehört beispielsweise der Kreuzungsbahnhof in Kirchheim (Weinstraße).

Umfangreichstes Projekt in der Pfalz ist das auf 25 Millionen Euro veranschlagte elektronische Stellwerk „Südliche Pfalz“, das eine ganze Reihe von teilweise noch mechanischen Stellwerken in der Südpfalz und Südwestpfalz ersetzen soll. Nach der für 2018 vorgesehenen Fertigstellung sollen Signale und Weichen auf den Strecken von Landau nach Kandel, von Landau nach Zweibrücken und von Kaiserslautern nach Pirmasens elektronisch von Neustadt aus gesteuert werden. Im Zusammenhang mit dem neuen Stellwerk stehen auch Bahnhofsprojekte in Annweiler und Pirmasens Nord.

In Kirchheim wird mit Investitionen von 7 Millionen Euro ein Kreuzungsbahnhof gebaut, der für einen Halbstundentakt auf der eingleisigen Strecke von Grünstadt nach Frankenthal erforderlich ist. Die Bauarbeiten sollen im Dezember 2015 beginnen und voraussichtlich im Sommer 2016 abgeschlossen sein. Der Halbstundentakt soll dann zum Fahrplanwechsel Ende 2016 eingeführt werden.

In den Monaten Juli bis September 2015 sind größere Arbeiten für die Erneuerung von Weichen und Gleisen in Neustadt vorgesehen, für die ein Investitionsvolumen von 3,1 Millionen Euro vorgesehen ist. Wegen der Bauarbeiten werden in den Sommerferien die Züge auf der Strecke zwischen Neustadt und Bad Dürkheim durch Busse ersetzt. Außerdem kann der Bahnhof Neustadt-Böbig vom 22. Juli bis zum 23. August auch von der S-Bahn nicht bedient werden. Laut DB ist aber der Zugverkehr zwischen Neustadt und Landau, wo in dieser Zeit die Landesgartenschau stattfindet, durch die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt.

Behinderungen im Verkehr auf der Pfälzer Ost-West-Hauptstrecke gibt es zudem durch den Ausbau für die Schnellverbindung Paris–Ostfrankreich–Südwestdeutschland (POS), die allerdings nicht aus dem LuFV-Budget finanziert werden. Während derzeit vor allem eine Baustelle in Böhl-Iggelheim den S-Bahn-Verkehr behindert, gibt es im Fahrplanjahr 2016 Bauarbeiten mit zeitweise eingleisigem Betrieb auf den Abschnitten zwischen Neustadt und Haßloch sowie zwischen Kaiserslautern und Einsiedlerhof.