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06.03.2015
Die Rheinpfalz

Grünes Licht für S-Bahn rückt näher

Laut Innenminister Lewentz zeichnet sich positives Nutzen-Kosten-Verhältnis ab – Ergebnisse sollen nun Mitte März vorliegen Der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) sieht gute Chancen für die Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar nach Zweibrücken.

Im Innenausschuss des Landtages in Mainz sagte er gestern, es zeichne sich ab, dass für die Variante, die einen Umsteigebahnhof in Einöd vorsieht, ein positives volkswirtschaftliches Nutzen-Kosten-Verhältnis erreicht werden könne.Zu diesem vorläufigen Ergebnis sei die Firma Intraplan Consult aus München gekommen. Die Gutachter hätten in einer Sitzung Ende Januar den Auftrag erhalten, mögliche Kosteneinsparungspotenziale zu ermitteln und in das Ergebnis einfließen zu lassen. Deshalb sei mit einem endgültigen Ergebnis erst Mitte des Monats zu rechnen, nachdem die Veröffentlichung bereits mehrfach verschoben wurde. Von den Kosten für die Untersuchung in Höhe von 101.180 Euro tragen Rheinland-Pfalz und das Saarland jeweils 36.150 Euro, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) 28.880 Euro.

„Sollte ein positives Ergebnis der Nutzen-Kosten-Untersuchung erreicht werden, sind entsprechende Verhandlungen zwischen dem Saarland und dem Land Rheinland-Pfalz über die Finanzierung derjenigen Projektanteile zu führen, die von den Ländern beziehungsweise Kommunen zu tragen sind“, erläuterte Lewentz. Außerdem müsse über die Finanzierung der Betriebsleistungen auf der Strecke verhandelt werden. Wie mehrfach berichtet, könnten die S-Bahn-Züge, die derzeit am Linienendbahnhof Homburg eine Wendezeit von 40 bis 50 Minuten haben, weiter nach Zweibrücken und zurück fahren, ohne dass dadurch ein Fahrzeugmehrbedarf entsteht. Dies ist ein Faktor, der sich günstig auf den Nutzen-Kosten-Wert auswirken dürfte.

Sobald die Nutzen-Kosten-Analyse im Endbericht vorliegt, werde das Ergebnis auf der Homepage des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur veröffentlicht und im Innenausschuss des Landtags vorgestellt, kündigte Lewentz an.

Nach der Sitzung sagte die CDU-Abgeordnete Susanne Ganster, auf deren Initiative das Thema im Ausschuss behandelt wurde, sie habe den Eindruck, die Landesregierung spiele auf Zeit. „Die Landesregierung muss doch in der Lage sein, innerhalb einer Wahlperiode eine Nutzen-Kosten-Analyse zu erstellen und eine Entscheidung zu fällen“, sagte Ganster. Sie hoffe, Rheinland-Pfalz stelle sich in diesem Fall bei den Verhandlungen mit dem Saarland geschickter an als beim Flughafen. Der Zweibrücker Grünen-Abgeordnete Fred Konrad sagte, mit diesem Zwischenergebnis sei bereits eine Grundlage geschaffen, um mit dem Saarland zu verhandeln. Er sei zuversichtlich, dass die Zeit zu Ende gehe, in der Fahrgäste zwar in Zweibrücken ein S-Bahn-Ticket kaufen, aber nicht S-Bahn fahren könnten und umgekehrt die Menschen in Homburg zwar S-Bahn fahren, aber kein Ticket dafür kaufen könnten. (ebu/kad)


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