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26.02.2015
Die Rheinpfalz

Kommentar: Regional relevant

Von Eckhard Buddruss
Das Kombiterminal auf dem BASF-Gelände ist ein wichtiger Trumpf für die ganze Metropolregion. Es hat weitere Verbesserungen verdient.

Die Liste von Schienennetzprojekten, die der Branchenverband VDV veröffentlicht, hat – leider – keine unmittelbare Entscheidungsrelevanz. Sie ist allerdings fachlich besonders fundiert und zeigt auf, wo – unabhängig von politischen Prestigekriterien – am Verkehrsmarkt besonders akuter Handlungsbedarf besteht.

Dies gilt in der Pfalz besonders bei der Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar nach Zweibrücken und in die BASF, aber auch bei der besseren Anbindung des Kombiverkehrsterminals auf dem BASF-Gelände. Von dem Terminal, das wegen der intensiven Nutzung mehrfach, zuletzt 2012, erweitert wurde, profitiert die Wirtschaft in der ganzen Metropolregion und darüber hinaus. Seine bessere Einbindung ins Eisenbahnnetz ist deshalb im Interesse der Region.

Allerdings zeigen sich hierbei auch die Tücken verkehrspolitischer Diskussionen zwischen umweltpolitischen Grundsätzen und dem Sankt-Florians-Prinzip, denn die Züge, auf die die Güter im BASF-Kombiterminal verladen werden, müssen natürlich irgendwo fahren. Viel eher als Verkehr aus Hamburg oder Rotterdam wären Züge, die aus Ludwigshafen in Richtung Schweiz fahren, die ersten Kandidaten dafür, bei einer Überlastung der Strecke Mannheim–Karlsruhe über Germersheim–Wörth nach Karlsruhe geleitet zu werden.

Dort sind sie allerdings, wie fast überall, wo Güterzüge fahren oder fahren könnten, alles andere als willkommen. Während man für Proteste aus dem Kreis Germersheim, wo derzeit nur wenige Güterzüge fahren, noch am meisten Verständnis haben kann, wird es absurd, wenn sogar Ludwigshafener CDU-Kommunalpolitiker dagegen protestieren, dass Güterzüge aus Ludwigshafen diesen Weg nehmen könnten.