13.07.2024 - Pfälzischer Merkur -
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Ein Jubiläum, das eine Chance sein kann

Zweibrücken • Im kommenden Jahr feiert die Zweibrücker Oskar-Scheerer-Stiftung ihren 50. Geburtstag – natürlich im Wildrosengarten, den es ohne den Verein wohl nicht geben würde.

Der Name Oskar Scheerer ist fest mit der Stadt Zweibrücken verbunden. Dem Gartenbaudirektor verdankt der Rosengarten seine heutige Form – und der Wildrosengarten seine Existenz. „In der Fasanerie soll ein Rosenmuseum entstehen, wo die in der freien Natur vorkommenden Wildrosen angepflanzt werden. Damit werden die Stammformen aller Rosenneuzüchtungen gesammelt und bewahrt. Durch eine Sammlung historischer Rosen, die heute nur noch selten im Handel sind, wird der Garten ergänzt“, zitiert der Verein der Rosenfreunde den ehemaligen Gartenamtsleiter (1952 bis 1967).

Bereits ein Jahr nach seinem Tod wurde 1972 die Oskar-Scheerer-Stiftung gegründet, die ab 1974 die Stadt Zweibrücken bei der Planung und Gestaltung der Anlage unterstützte.

Dass die Stiftung, die auch ein Verein ist, im kommenden Jahr ihren 50. Geburtstag feiern will, ist bei einigen Mitgliedern etwas umstritten. Schließlich wäre es 2025 bereits der 53. Jahrestag. Doch aus irgendwelchen Gründen gibt es auf dem Gelände einen Stein, der das Jahr 1975 als Gründungsjahr angibt. Also wird im kommenden Jahr rund gefeiert – zumal auch die Corona-Verzögerungen ins Feld geführt werden können. Darauf einigten sich rund ein Dutzend Mitglieder bei einem Treffen am Mittwoch in der Kugelfanghütte.

Die große Party soll am Samstag, 14. Juni 2025, steigen – natürlich im Wildrosengarten. Darüber informierte der Vorsitzende der Oskar-Scheerer-Stiftung, Rainer vom Berg. Er ergänzte: „Wir wollen auch darauf aufmerksam machen, dass es den Verein noch gibt. Die Oskar-Scheerer-Stiftung ist etwas eingeschlafen. Das wollen wir ändern.“

Heiko Hübscher, 2. Vorsitzender des Vereins sowie Gärtnerischer Leiter des Rosengartens und damit auch für den Wildrosengarten zuständig, informierte anschließend über die Umstrukturierungen auf dem Fasanerie-Areal, die bereits seit 2019 laufen: „Wir haben damals mit dem Europa-Rosarium in Sangerhausen mit ihrer weltgrößten Rosensammlung ein Konzept für die pflanzliche Umgestaltung erstellt. Gesetzt wird weiterhin auf Wildrosen, aber auch auf züchterisch wichtige historische Rosen.“ Was vielleicht weniger bekannt ist: Mit seinem Wildrosengarten ist Zweibrücken Teil des Genbanknetzwerkes Rose des Bundes. Ein solcher Garten wie der in der Fasanerie entwickelt sich aber auch selbst weiter. Dafür sorgt die Natur. „Hybridisierung von Rosenpflanzen“, nennt das Heiko Hübscher und ergänzt: „Ein solcher Garten wird nie fertig.“

Rund 250 unterschiedliche Arten von Insekten sorgen für den Transport der Pollen und damit für die Fortpflanzung der Rosen. Auch Bienen sind daran beteiligt, aber wegen der kleinen Menge an Blüten „wählen die eher das Rapsfeld“. Oder eben die zahlreichen Obstbäume, die seit einigen Jahren wieder im Wildrosengarten angepflanzt werden und sich dort sehr wohlfühlen.

Viel Arbeit bedeutet das Gelände für den Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ). „Wir freuen uns über jedes Projekt, das wir dort reinbekommen. Vielleicht gibt es ja Interesse bei ‚ZW-vernetzt‘, die sich auch dem Thema Obstbäume verschrieben haben. Da könnte man den Baumschnitt zum Beispiel üben. Das muss nicht perfekt sein“, regte Heiko Hübscher an.

Das Thema Vernetzen liegt auch der Oskar-Scheerer-Stiftung am Herzen. Im Hinblick auf den Wildrosengarten im Allgemeinen und auf das Fest im kommenden Jahr im Besonderen. „Wir alleine können ein solches Fest nicht stemmen“, erklärte Heiko Hübscher. „ZW-vernetzt“ ist da nur eine Idee.

Kunstprojekte zum Thema Rose mit Kindergärten und Grundschulen werden genauso angedacht, wie ein möglicher Auftritt eines Zweibrücker Chors. Ganz konkret ist bereits ein Auftritt der Zweibrücker Künstlerin Silvia Bervingas geplant, die bei dem Treffen auch selbst anwesend war.

Der Verkehrsverein und der Historische Verein Zweibrücken haben genauso wie der Rotary-Club Homburg-Zweibrücken die grundsätzliche Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert. Auch die Zadra-Gruppe in der direkten Nachbarschaft soll mit ins Boot geholt werden.

Die von ihrer Mitgliederstruktur nicht mehr ganz junge Oskar-Scheerer-Stiftung hofft so natürlich auch auf Nachwuchs. „Wir brauchen die Jugend, die uns zur Seite steht und die Gedanken der Stiftung weiterträgt“, sagte abschließend der Vorsitzende Rainer vom Berg.

Kontakt: Rainer vom Berg, unter Telefon (0 63 32) 17191.


Für die Anreise mit der Bahn eignet sich der Hp Zweibrücken-Rosengarten
ZW Rosengarten