01.03.2014
Die Rheinpfalz
Die Wochenend-Kolumne

Ich bin der Meinung, dass ...
... die Flughäfen endlich zur Chefsache

werden müssen.Ab Herbst absolvieren zwölf Homburger Medizinstudenten ihr praktisches Jahr im Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken. Das ist schön für die Studenten, schön für die Homburger Uniklinik und ein großer Erfolg für das Zweibrücker Krankenhaus. Das ist aber kein Durchbruch in der binationalen Diplomatie, der es erfordern würde, dass die Ministerpräsidentin des Saarlandes eigens anrauscht, um den Vertrag höchstselbst zu besiegeln und der Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz auch noch.Es ist ja schön und gut, dass trotz der vielen Konflikte zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz höchste Regierungsvertreter miteinander reden und Zusammenarbeit über die nicht mehr zeitgemäße Grenze hinweg möglich ist.

Aber man muss das alles doch im Verhältnis sehen. Die Ausbildung von Medizinstudenten an regionalen Kliniken ist so selten nun auch wieder nicht. Auch Krankenhäuser in Neunkirchen, Sulzbach, Püttlingen, Merzig, Trier, Kaiserslautern, Neustadt, Bad Kreuznach, Klingenmünster und Worms bieten Plätze fürs praktische Jahr an.

Insofern wundert man sich, dass Annegret Kramp-Karrenbauer für einen solchen Termin Zeit findet. Dass sie aber in ihrer gesamten Amtszeit als Ministerpräsidentin bisher noch keine Zeit fand, die wirklich brennenden Probleme zwischen Saar und Pfalz zu lösen: die Flughafen-Kooperation und den Lückenschluss im S-Bahn-Netz. Beide Themen dümpeln vor sich hin, als gäbe es tausend Dinge, die wichtiger wären.

Das ist aber nicht so. Die Zukunft der Flughäfen und des Bahnverkehrs sind entscheidend für die Zukunft der gesamten Region und müssen endlich gelöst werden.

Es ist höchste Eisenbahn, dass die Ministerpräsidentinnen beider Länder diese Themen zur Chefsache machen. Sie sollten sich treffen, verhandeln und dann eine Lösung vorlegen, die Bestand hat.