27.02.2014
Pfälzischer Merkur

Ein Festtag für zwei Länder

Evangelische Klinik nun offiziell Lehrkrankenhaus – Viel Lob aus Rheinland-Pfalz und Saarland
Von Merkur-Redakteur Gerrit Dauelsberg

Am Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken werden künftig Studierende der Homburger Unikliniken ausgebildet. Diese länderübergreifende Kooperation wurde gestern bei einem Empfang gefeiert.

Unterschrieben gestern feierlich den Kooperationsvertrag: Uniklinik-Dekan Dr. Michael Menger, Dr. Dieter Birk, Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses, Dr. Volker Linneweber, Präsident der Universität des Saarlandes, sowie Dr. Rainer Wettreck, Vorstandssprecher des Landesvereins für Innere Mission der Pfalz. Zweibrücken. Es war ein schöner Tag gestern im Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken. Das betonten Redner von beiden Seiten der Landesgrenze mehrfach – aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Gefeiert wurde die Anerkennung des Evangelischen als Lehrkrankenhaus der Homburger Unikliniken (wir berichteten). Gelebte Kooperation über Ländergrenzen hinaus. „Vielleicht macht dieses Beispiel Schule“, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in ihrem Grußwort, „vielleicht gibt das Impulse für andere Bereiche der Kooperation.“ Worauf das abzielte, war klar: auf die Zusammenarbeit der Flughäfen Zweibrücken und Ensheim sowie die Reaktivierung der S-Bahn-Linie zwischen Homburg und Zweibrücken.

Besonders schön war der Tag gestern für den Ärztlichen Direktor des Evangelischen Krankenhauses, Dr. Dieter Birk. Der hat den Vertrag mit den Unikliniken eingefädelt. Er blickte zurück auf die vergangenen Jahre, auf die gescheiterte Kooperation mit den Mainzer Unikliniken, die aufgrund der großen Entfernung zu Zweibrücken gescheitert waren. Dann die Verhandlungen mit Homburg über die Landesgrenze hinaus. „Oft folgte auf zwei Schritte nach vorne ein Schritt nach hinten. Wenn man dann schließlich am Ziel ist, ist das ein gutes Gefühl.“ Zumal Zweibrücken kräftig von jeweils acht bis zwölf Medizin-Studenten profitieren dürfte, die künftig in der Rosenstadt ihr praktisches Jahr absolvieren – was es auch leichter mache, langfristig qualifizierten Nachwuchs zu binden.

Von einer „für den Standort wichtigen Weichenstellung“ sprach auch der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Alexander Schweitzer (SPD). Bei allem Lob mahnte er aber auch eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Zweibrücker Krankenhäusern an: Es dürfe „keinen Wettbewerb um des Wettbewerbs willen“ geben.

Auch die Homburger Unikliniken betonten etwa in Person des Studiendekans der Medizinischen Fakultät, Dr. Norbert Graf, wie schön der gestrige Tag war. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagte er. Die Studierenden würden sehr genau hinschauen, wo sie die beste Lehre bekommen. Je mehr Lehrkrankenhäuser das Klinikum anbieten würde, desto mehr Auswahl hätten die künftigen Ärzte. In Zweibrücken seien die Standards hoch: „Ich weiß, dass unsere Studierenden hier sehr gut ausgebildet werden“, so Graf.

Dass die Studierenden im Evangelischen Krankenhaus in unmittelbarer Nähe zu ihrer Homburger Heimstatt ausgebildet werden, ließ Chefarzt Birk in seiner Rede nicht unerwähnt: „Vielleicht können sie ja bald auch mit der S-Bahn nach Zweibrücken pendeln“, gab er seiner Hoffnung Ausdruck.