18.01.2014
VCD Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Saarland
Rundbrief 1/2014

Viel Bahn für’s Geld

Anfang Dezember 2013 wurde die Vorentwurfsplanung zur Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken auf der Webseite des Mainzer Infrastrukturministeriums veröffentlicht. Unverständlich ist, warum dies erst drei Monate nach Fertigstellung geschah, nach zahlreichen Anfragen und Spekulationen, denn jeder, der sich jetzt die Mühe macht, die 70 Dateien mit detaillierten Beschreibungen und technischen Zeichnungen durchzusehen, kann erkennen, dass hier gute Arbeit geleistet wurde. Von den Signalplänen bis zur Weichenheizung, von den Bahnübergängen bis zum Schallschutz wurde alles berücksichtigt, was für die Inbetriebnahme einer moderne Bahnstrecke erforderlich ist.

Für einzelne Punkte werden verschiedene Ausbauvarianten angeboten, die natürlich Auswirkung auf die Baukosten haben. Statt eines einfachen Haltepunktes an der Strecke würde ein Kreuzungsbahnhof Schwarzenacker einen Halbstundentakt ermöglichen. Ein zweiter Bahnsteig in Einöd, verbunden durch eine Fußgängerunterführung würde ein Umsteigen erlauben. Auch kann noch entschieden werden, ob der Haltepunkt Schwarzenbach sofort gebaut werden soll. Argumente zu diesen Details wird die derzeit in Arbeit befindliche Nutzen-Kosten-Analyse bringen. Wenn man berücksichtigt, dass die S-Bahn Rhein-Neckar, die kürzlich ihr 10jähriges Jubiläum feierte, die Erwartungen weit übertroffen hat, dann würde das für einen leistungsfähigen Ausbau sprechen.

Was würde das Projekt für das Saarland kosten? Berücksichtigt man, dass 60 % vom Bund nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) übernommen werden, dass der verbleibende Betrag auf die beiden Länder verteilt wird und dass Rheinland-Pfalz angeboten hat, einen Teil des saarländischen Anteils zu übernehmen, so ist für das Saarland mit Kosten im Bereich von 3 bis 6 Millionen Euro zu rechnen. Wenn man jetzt noch sieht, dass die meisten Investitionen auf dem saarländischen Teil der Strecke erfolgen müssen, dann kann das Saarland viel Bahn für’s Geld bekommen. GS

Bildunterschrift:
Die Umgebung des Haltepunkts Einöd wurde bereits von engagierten Bürgern mit Unterstützung der Stadt Homburg attraktiv gestaltet.