31.12.2013

Neue Fußgängerzone ist für die Leser der RHEINPFALZ das Thema des Jahres

Unsere Leser mögen Rekorde: Die Turbo-Sanierung der Zweibrücker Fußgängerzone hat sie 2013 am meisten bewegt. Auf Platz zwei, dicht dahinter, landet Raphael Holzdeppe mit seinem WM-Gold. Die Zwangsfusion der Verbandsgemeinden Thaleischweiler und Wallhalben interessiert dagegen nur wenige.
Von Marco Hey

Diese Latte lag selbst für einen Goldmedaillengewinner etwas zu hoch. Ganz knapp muss sich der Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe bei der Wahl zum Thema des Jahres der neuen Zweibrücker Fußgängerzone geschlagen geben – mit 122 zu 117 Stimmen. Er wird es sportlich nehmen. War doch das Tempo, mit dem Fußgängerzone von Februar bis Juli saniert wurde, ebenfalls weltmeisterlich.Wenn Bäume gefällt werden, ist die Aufregung in Zweibrücken immer groß. Nicht anders war es zum Jahresbeginn, als bekanntwurde, dass die Bäume in der Fußgängerzone deren Grunderneuerung nicht überleben würden. Auch den Geschäftsleuten war etwas bange, fürchteten sie doch um ihre Laufkundschaft.

Doch es kam anders. Die Bäume wurden durch andere in Kübeln ersetzt, die Kunden der Zweibrücker Einzelhändler arrangierten sich mit der Großbaustelle genauso wie die Händler selbst, und die Arbeiter haben richtig aufs Gaspedal getreten. Zeitweise haben in der Hauptstraße bis zu acht Firmen gleichzeitig und an mehreren Stellen gearbeitet. Alles lief Hand in Hand. Von Baustellenblues kann also keine Rede sein. Im Gegenteil, die Zweibrücker haben bewiesen, dass es auch ohne Meckern und Gezank gehen kann. Und darauf, was aus der Fußgängerzone geworden ist, sind sie mindestens so stolz wie auf ihren Goldjungen Raphael Holzdeppe.

Dass an der Schließ eine Fischtreppe für rund eine Million Euro gebaut wird, beschäftigt die Zweibrücker ebenfalls sehr, was 78 Stimmen für dieses Thema belegen. Man kann es drehen und wenden, wie man will. Die EU verlangt den Bau und übernimmt immerhin 90 Prozent der Kosten. Entstehen werden an der Schließ 23 Becken, die den Fischen im Schwarzbach den Aufstieg erleichtern sollen.

So koordiniert die Arbeiten in der Fußgängerzone abgelaufen sind, so unkoordiniert wirkten die Baustellen, die zum Jahresende in und um Zweibrücken wie Pilze aus dem Boden schossen. 55 Leser kreuzten dieses Thema an. Ein deutliches Zeichen für den Unmut der Autofahrer und vielleicht ein Appell an die Verantwortlichen, 2014 die Baustellen etwas besser zu planen. Vor allem, wenn im Frühjahr auf der Autobahn wieder eine Dauerbaustelle eingerichtet wird.

Nicht gleichgültig waren unseren Lesern die Entlassungen bei Pallmann und Terex kurz vor Weihnachten. Beim Maschinenbauer Pallmann, der in der Krise steckt, mögen sie das noch nachvollziehen können. Der Kranbauer Terex hingegen verbuchte in seinem Zweibrücker Werk 2012 einen Gewinn von 41 Millionen Euro, trotzdem mussten 66 Mitarbeiter gehen.

Erfolgreich im Ausland waren 2013 die Künstlerinnen Margarete Palz (in Neuseeland) und Elisabeth Schael (New York). Doch auch zu Hause haben die beiden eine treue Anhängerschar. Unter den 51 Stimmen, die für die Künstlerinnen abgegeben wurden, stammen über 20 aus Großbundenbach, das ist Schaels Wohnort.

Der Flugplatz beschäftigt unsere Leser seit Jahren und wird es auch im kommenden Jahr tun. Denn wie es weitergeht, ist ungewiss. Der Grund: Eine neue Richtlinie der EU für Flughäfen, die staatliche Beihilfen genau regelt, könnte sich für Zweibrücken als ungünstig erweisen. Und an einen gemeinsamen „Saar-Pfalz-Airport“ mit Ensheim ist aktuell nicht zu denken.

Auch die Bahnstrecke von Zweibrücken nach Homburg wird noch nicht befahren. Die Zusammenarbeit mit dem Saarland gestaltet sich wie beim Flughafen äußerst schwierig, nichtsdestoweniger brennt diese unendliche Geschichte unseren Lesern auf den Nägeln. Sie wurde mehrfach bei den Themen genannt, die Leser selbst vorschlagen konnten. Darunter befanden sich auch Straßensanierungen und wiederkehrende Beiträge. Einige Leser sorgen sich auch um die Attraktivität der Innenstadt und fordern mehr Geschäfte – vor allem im City Outlet – und einheitliche Öffnungszeiten.

Auf wenig Interesse stieß offensichtlich der Ärger um das Bechhofer Dorfzentrum. Gerade mal vier Leser stimmten für dieses Thema. Auch die Zwangsfusion der Verbandsgemeinden Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben war nur für wenige ein Aufreger - dafür gab’s elf Stimmen.

INFOUnter allen Einsendern verlost die RHEINPFALZ Einkaufsgutscheine für Zweibrücker Geschäfte und andere Preise. Die Gewinner werden nächstes Jahr schriftlich benachrichtigt.