12.12.2013
Die Rheinpfalz

S-Bahn kostet 21,6 Millionen

Vorplanung zur Reaktivierung der Bahnstrecke nach Homburg veröffentlicht

Die Verlängerung der S-Bahn von Homburg nach Zweibrücken würde 21,6 Millionen Euro kosten. Das hat die in Saarbrücken ansässige Bahntochter DB Projektbau im Auftrag von Rheinland-Pfalz und dem Saarland ermittelt. Für einen Kreuzungsbahnhof in Schwarzenacker müssten noch mal vier Millionen Euro draufgelegt werden.Das Infrastrukturministerium in Mainz hat die seit August fertige Vorplanung – ein Werk von 71 Seiten plus Anhang – jetzt veröffentlicht. DB Projektbau hat darin sehr detailliert die Kosten einer Reaktivierung und Elektrifizierung der Bahnstrecke aufgelistet. Dies dient den beiden Ländern als Grundlage für die Entscheidung, die Bahnstrecke wieder in Betrieb zu nehmen – wobei sich das Saarland bislang stets als Bremsklotz, denn als treibende Kraft hervorgetan hatte. Um die Investitionen rechtfertigen zu können, wollen die beiden Länder noch eine Nutzen-Kosten-Analyse in Auftrag geben. 92 Prozent der Zweibrücker hatten bei einer repräsentativen Umfrage der RHEINPFALZ im Dezember 2010 dem Projekt zugestimmt, Bahnfreunde diesseits und jenseits der Landesgrenze setzen sich seit Jahren dafür ein.Für die Vorplanung wurden diverse Vorgaben gemacht, etwa dass die S-Bahn-Linie von Homburg nach Zweibrücken im Stundentakt bedient werden soll. Dafür muss die seit 1989 nicht mehr betriebene Strecke zwischen Homburg und Einöd reaktiviert und die komplette Strecke elektrifiziert werden. Die Verlegung und Erneuerung von Gleisen auf einer Länge von 7,1 Kilometern schlägt nach Berechnungen von DB Projektbau mit 3,1 Millionen Euro zu Buche. Oberleitungen zur Elektrifizierung der Strecke wären auf einer Länge von 14 Kilometern zu verlegen. Die Bahntochter hat dafür Kosten von 2,93 Millionen Euro ermittelt.

Die S-Bahn-Verbindung würde auch Erschütterungs- und Lärmschutzmaßnahmen erfordern. In der Vorplanung wurden sechs Abschnitte mit einer Länge von zusammen 1,6 Kilometern genannt, die Schallschutz erfordern. Die Kosten beziffert DB Projektbau mit rund 2,4 Millionen Euro. Auch Bahnübergänge müssten für 930 000 Euro angepasst werden, darunter 200 000 Euro für den Übergang auf dem John-Deere-Gelände.

Zwischen Homburg und Zweibrücken müssten auch einige Haltepunkte eingerichtet werden. Für den Neubau von Außenbahnsteigen in den Homburger Stadtteilen Schwarzenacker, Schwarzenbach und Beeden rechnen die Vorplaner mit Kosten von rund einer Million Euro. Eine Summe von fast 1,5 Millionen müsste in Einöd investiert werden. Dort müsste der Haltepunkt signaltechnisch als Bahnhof ausgelegt werden, weil dann zwei Strecken aufeinanderträfen. Die neue S-Bahn und die Verbindung von Saarbrücken über St. Ingbert in Richtung Pirmasens. Ein zusätzlicher Außenbahnsteig müsste auch gebaut werden. Im Vergleich dazu erscheint die erforderliche Erhöhung des Bahnsteigs im Zweibrücker Bahnhof mit 180 000 Euro noch relativ günstig.

Die S-Bahn könnte auf den neuen Gleisen zwischen Homburg und Einöd eine Maximalgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern erreichen, zwischen Einöd und Zweibrücken sind maximal 90 Stundenkilometer vorgesehen.

Die Option eines Kreuzungsbahnhofs in Schwarzenacker würde zusätzliche Investitionen von vier Millionen Euro erfordern. Dies wäre notwendig, wenn die S-Bahn statt stündlich im 30-Minuten-Takt zwischen Homburg und Zweibrücken verkehren würde. (ts)