08.10.2013
Pfälzischer Merkur
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Auf Werbemission im Saar-Landtag

Von Merkur-Mitarbeiter Fritz Schäfer

Auf den Schultern von Peter Schehl und Elke Stemberg von der Bahn-„Initiative 2015“ lasten Morgen die Hoffnungen vieler Schienenfreunde: Im Saar-Landtag werben die beiden Zweibrücker für die Reaktivierung der Strecke Homburg-Zweibrücken. (Veröffentlicht am 08.10.2013)

Zweibrücken. Spürbare Entlastung der Menschen in Einöd, Schwarzenacker und Schwarzenbach durch weniger Pkw-Verkehr, damit steigende Attraktivität als Wohn- und Lebensraum. Nicht zu vergessen eine Image-Aufwertung als ökologisch orientierte, lebenswerte, nachhaltige und zukunftsfähige Region – auf diese Vorteile für die saarländische Bevölkerung gehen Peter Schehl und Elke Stemberg von der im Mai 2012 gegründeten private Arbeitsgemeinschaft „Initiative 2015“ ein, wenn sie die Wiederinbetriebnahme der Schienenverbindung Homburg-Einöd-Zweibrücken morgen vortragen: Dann nehmen die beiden Zweibrücker im saarländischen Landtag an einer einer Anhörung über grenzüberschreitenden Schienenverkehr teil. „Dabei müssen wir den Nutzen für die Bewohner des Bliestals darstellen“, betont Schehl. Ohne zu verschweigen, dass auch die Stadt Zweibrücken von einer Verlängerung der S-Bahn profitiert. Nach den amtlichen Zahlen des saarländischen Verkehrsministeriums fahren täglich rund 50 000 Pkw aus der Pfalz und dem Bliesgau durch das Nadelöhr Einöd. Für die Initiative 2015 macht dies eine Wiederinbetriebnahme der Schienenverbindung über Homburg und Einöd nach Zweibrücken notwendig. Weiter soll das Schienendreieck Einöd, die so genannte Ingweiler Kurve wieder in Betrieb genommen werden, um die Schienanbindung des Bliesgaus nach Homburg zu gewährleisten.

Die Initiative spricht sich auch für einen Bau der Ortsumgehung Schwarzenacker/Schwarzenbach aus, ebenso für eine Neuordnung des Busverkehrs Homburg und Zweibrücken unter Einbeziehung der Wohngebiete in Einöd sowie eine Linienführung über die Fachhochschule Zweibrücken und die Uniklinik Homburg. Schehl: „Ein bedarfsgerechtes ÖPNV-Angebot in der Region kann nur gelingen durch ein länderübergreifendes, intelligent vernetztes Gesamtkonzept für Straße, Bus und Bahn.“

Bei den Realisierungsvorschlägen stützt sich die Initiative auf bekannt gewordene Informationen einer Vorentwurfsplanung der DB AG für die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland (wir berichteten). Bisher seien weder die Aufgabenstellung noch das Ergebnis öffentlich zugänglich gemacht, bedauert Schehl. So sei der teure Umbau des Haltepunkts Einöd in einen Umsteigebahnhof nicht notwendig. Für weniger Geld könnte die Ingweiler Kurve reaktiviert werden, um den Bliesgau schienenmäßig an Homburg anzubinden. Auf den Haltepunkt Schwarzenbach könne man verzichten und einen Haltepunkt erst als Option angehen. Dadurch reduzierten sich die Kosten auf 15 Millionen Euro, schätzt die Initiative. Der Nutzen wie Reisezeitgewinn, Unfallvermeidung, vermiedene Emissionen, vermiedene Pkw-Nutzung, der bliebe.