20.09.2013
Die Rheinpfalz

S-Bahn-Gutachten: Grüne fordern mehr Transparenz

Sprecher Pohlmann: Bisher liegen nur vage Zahlen vor

In Sachen Kostenermittlung zu einer Reaktivierung der S-Bahn-Strecke Homburg-Zweibrücken fordern die Grünen mehr Transparenz. „Wer die Öffentlichkeit mit der Katze im Sack abspeist, kann bei Entscheidungen keine Zustimmung erwarten“, schreibt Grünen-Kreisvorstandssprecher Norbert Pohlmann.Vergangene Woche hatte die Bahn-Tochter DB-Netz in einem Gutachten das Ergebnis der Vorentwurfsplanung für eine S-Bahn-Verlängerung von Homburg nach Zweibrücken vorgelegt. Für die technische Instandsetzung der stillgelegten Bahnstrecke waren 25 bis 30 Millionen Euro veranschlagt worden (wir berichteten). Die ermittelten Kosten sollen nun als Grundlage für eine Kosten-Nutzen-Untersuchung dienen.Die Grünen werten die Tatsache, dass Rheinland-Pfalz und das Saarland gemeinsam über eine Umsetzung des Projekts beraten, als „gutes Zeichen“. „Andererseits erscheinen die in der Vorentwurfsplanung veranschlagten Kosten unerwartet hoch – was dem S-Bahn-Projekt hoffentlich nicht den Schwung nimmt.“

Eine Nutzen-Kosten-Analyse sei dringend erforderlich. Doch lägen statt Details lediglich vage Zahlen aus der Presse vor. Zähle man die dort genannten Beträge für die Herstellung des Oberbaus, die Elektrifizierung sowie die Leittechnik zusammen, erhalte man eine Endsumme von maximal 15,2 Millionen Euro. „Die Frage stellt sich, wo der Restbetrag benötigt wird“, so Pohlmann.

Offen bleibe auch, welche Vorgaben als Grundlage des Gutachtens dienten, welche Optionen tatsächlich untersucht wurden. Um mögliche Spielräume erkennen zu können, etwa bei der Zahl der Stopps oder der Bahnsteige an den Haltepunkten, fordern die Grünen die Auftraggeber auf, die Eckpunkte der Vorentwurfsplanung öffentlich zu machen. (kth)