24.07.2013
Die Rheinpfalz

Maas: S-Bahn hat nicht erste Priorität

Saar-Verkehrsminister zeigt seine Skepsis gegenüber Bahn-Reaktivierung und Flughafen-Kooperation

Der saarländische Verkehrsminister und stellvertretende Ministerpräsident Heiko Maas (SPD) ist nach wie vor skeptisch, was die Möglichkeit einer Reaktivierung der S-Bahn-Strecke Homburg-Zweibrücken anbelangt. „Was gar nicht geht, ist, dass wir einen Parallelverkehr für die bestehende Buslinie R7 organisieren. Das halte ich für ausgeschlossen“, sagte Maas gestern in Saarbrücken. In Sachen Flughafen-Kooperation liege der Ball im rheinland-pfälzischen Spielfeld. Es werde keinen gesonderten Haushaltstitel S-Bahn-Reaktivierung im 2014er-Haushalt des Saarlandes, für den die Vorberatungen begonnen haben, geben, sagte Maas. „Wir haben einen allgemeinen Titel Bahnverkehr. Und wenn die Sache mal zur Entscheidung ansteht, dann muss ich schauen, ob ich Geld dafür habe.“Weil das bei der Bahn-Tochter DB Regio in Auftrag gegebene technische und betriebswirtschaftliche Gutachten zur Reaktivierung der seit 1991 stillliegenden Strecke ihm noch nicht vorliege, gebe es auch keinen Entscheidungsbedarf. Rheinland-Pfalz und das Saarland haben das Gutachten gemeinsam für 700 000 in Auftrag gegeben. Maas sagte, er könne nicht einschätzen, wann die Ergebnisse vorliegen. Nach mehrfachen Terminverschiebungen hatte die saarländische Landesregierung zuletzt die Angabe „im dritten Quartal 2013“ gemacht, also spätestens Ende Oktober. Auch dieser Termin, sagte ein Sprecher von Maas gestern, sei ungewiss. In Abwägung der unterschiedlichen Bahnprojekte mit Investitionsbedarf im Saarland habe die elf Kilometer lange Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken „nicht erste Priorität, sonst hätten wir das schon gemacht“, sagte der Verkehrsminister.

Nachdem das Saarland Ende Juni einen Vorschlag zur Geschäftsbesorgung des Flughafens Zweibrücken durch den Ensheimer gemacht hat, liege die Entscheidung nun in Mainz und bei den Flughafen-Kommunen. „Nach den Sommerferien muss definitiv entschieden werden, ob es eine Zusammenarbeit gibt, oder es wird eine Feststellung geben, dass es keine Kooperation gibt. Dann entwickelt jeder seinen Standort für sich“, erklärte Maas. Das Saarland mache seine Hausaufgaben. Ab September werde Ensheim mit dem von der Strukturholding Saar abgeordneten Thomas Schuck nur noch einen statt bislang drei Geschäftsführer haben. Sollte es keine Kooperation mit Zweibrücken geben, werde man einen ganz neuen Geschäftsführer für Ensheim suchen. (cps/Foto: privat)