20.07.2013
Pfälzischer Merkur

Klöckner fordert Flughafen-Konzept

Von Merkur-Redakteur Gerrit Dauelsberg
Bei zwei Zweibrücker Infrastruktur-Projekten hat CDU-Partei- und Fraktionschefin Julia Klöckner die Landesregierung zum Handeln aufgefordert: Bei der Flughafen-Kooperation und bei der S-Bahnverlängerung müsse Rot-Grün aktiv werden.

Zweibrücken. Ein klares Konzept für eine Zusammenarbeit der Flughäfen Zweibrücken und Ensheim hat Julia Klöckner von der rheinland-pfälzischen Landesregierung gefordert. Die CDU-Vorsitzende im Mainzer Landtag warf Rot-Grün im Merkur-Gespräch ein Spiel auf Zeit vor. „Das ist wohl dem Koalitionsfrieden geschuldet“, sagte Klöckner. Sie deutete an, dass Teilen der Grünen nicht viel am Flughafen Zweibrücken gelegen sei.

Auch im Saarland sei man verwundert, dass die rheinland-pfälzische Seite bislang nichts vorgelegt habe, berichtete Klöckner aus einem Gespräch mit Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Deren Regierung hatte im Juni ein Konzept vorgelegt, wonach das Saarland die Geschäftsführung für beide Airports übernehmen möchte; die Verluste sollten aber sowohl das Saarland als auch Rheinland-Pfalz tragen. Zweibrücker Lokalpolitiker hatten dieses Angebot empört zurückgewiesen (wir berichteten). Jetzt wartet Klöckner auf ein Gegenangebot aus Mainz: „Von dieser Landesregierung habe ich dazu noch nichts gehört.“

Für Klöckner ist der Flughafen Zweibrücken von großer Bedeutung für die Region: „Die Südwestpfalz braucht Impulse“, betonte die Oppositionsführerin. Doch ohne eine Zusammenarbeit mit Ensheim könne der Standort nicht gehalten werden, Synergieeffekte müssten genutzt werden. Klöckner betonte allerdings, dass Zweibrücken durch seine längere Landebahn über mehr Potenziale verfüge. Auf die Frage, welches Konzept sie für den Airport anstrebe, antwortete Klöckner, dies sei Sache der Landesregierung.

Auch in Sachen Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken rief die CDU-Politikerin die Mainzer Regierung zum Handeln auf: „Man muss es wollen und nicht ständig sagen, die anderen müssen uns entgegenkommen!“ Man brauche nun konkrete Zahlen und müsse dann mit dem Saarland über die Kostenübernahme verhandeln. Generell halte sie es für problematisch, wenn für 120 Millionen Euro die Hunsrückbahn reaktiviert werde, während die wichtige Strecke Homburg-Zweibrücken möglicherweise zu kurz komme.

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