17.07.2013
Pfälzischer Merkur

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Lewentz: Ohne Saarland keine Reaktivierung

Von Merkur-Mitarbeiter Fritz Schäfer
Die Zweibrücker Eisenbahnfreunde und der rheinland-pfälzische Minister Roger Lewentz waren sich gestern bei der Übergabe von 4836 Unterschriften einig: Sie wollen die Verlängerung der S-Bahn von Homburg nach Zweibrücken.

Bildunterschrift: Bei der Unterschriftenübergabe der Zweibrücker Bahnfreunde gestern in Mainz, von links: Rosemarie Pendt, Ronny Bölter, Dieter Franck, Minister Roger Lewentz und Bernhard Marschall. Foto: isim

Mainz/Zweibrücken. „Ich denke, wir sind beim Minister offene Türen eingerannt“, sagte der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Schienenverkehrs, Bernhard Marschall, gestern nach der Übergabe von 4836 Unterschriften für die Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar von Homburg nach Zweibrücken. „Wir stehen zu unserem Wort. Wir wollen die Strecke“, hatte Infrastrukturminister Roger Lewentz die Zweibrücker Delegation im Ministerium in Mainz begrüßt.

Der Zweibrücker Delegation gehörten neben Marschall noch Dieter Franck und Rosemarie Pendt vom Verein sowie Ronny Bölter vom Asta der Fachhochschule an. „Bei der Hinfahrt haben wir die Problematik wieder erlebt. Wir sind abgehängt“, sagte Marschall. Die Zweibrücker fuhren mit dem Auto nach Homburg. Von dort ging es auf der Schiene nach Mainz.

Rheinland-Pfalz stimme dem Projekt zu. „Aber es damit noch nicht in trockenen Tüchern“, sagte Lewentz. Denn die „erforderliche Bewegung“ von saarländischer Seite sei noch nicht zu erkennen. „Und ohne das Saarland ist die Reaktivierung der Bahnstrecke nicht zu bekommen“, betonte Lewentz (SPD). Der Minister erinnerte an die Bereitschaft von Rheinland-Pfalz, sich an den Planungs- und der Hälfte der Investitionskosten zu beteiligen.

„Mit den Unterschriften bestärken die Zweibrücker unsere Auffassung“, sagte Lewentz zum Abschied. Auch die Schienenfreunde fühlen sich nach dem Termin in ihrer Auffassung bestätigt, dass die S-Bahn verlängert werden muss. „In der Sache gab es zwar nichts Neues. Aber unsere Argumente treffen offensichtlich die Sache“, sagte Marschall. „Wir haben ein gutes Gefühl, dass wir richtig liegen.“ Die Zweibrücker haben den Minister gebeten, die Machbarkeitsstudie zur S-Bahnverlängerung nach der Beratung zu veröffentlichen.

Der Pressesprecher des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz-Süd, Fritz Engbarth, berichtet auf Merkur-Anfrage, dass der ZSPNV im Moment dabei sei, einen Termin zu finden, in dem die Studie in einer Arbeitsgruppe beraten wird. In der AG sind Vertreter aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Bei diesem ersten Termin werde auch geschaut, ob alle zuvor angesprochenen Punkte berücksichtigt worden sind. Engbarth erklärt, dass über die Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie die beiden Auftragsgeber, die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland, gemeinsam entscheiden. Die Studie sei zudem noch keine Entscheidung: „Über die Reaktivierung entscheiden die politisch Verantwortlichen.“