10.07.2013
Pfälzischer Merkur

Nur gemeinsam eine Zukunft

Zweibrücken. Rheinland-Pfalz wolle den Flugbetrieb in Zweibrücken erhalten, betonte der SPD-Fraktionsvorsitzende Hendrik Hering gestern Abend im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. „Das geht aber nur in Kooperation mit dem Saarland. Alles andere ist nicht tragfähig.“ Einige Äußerungen aus Saarbrücken hätte man nicht machen müssen, kritisiert er. „Wir müssen uns das konkrete Angebot ansehen und auch die eigenen Vorstellungen formulieren.“

Allerdings dränge die Zeit. „Bis Herbst muss entschieden sein.“ Hintergrund ist die neue EU-Beihilferichtlinie, die nach der Beratung im kommenden Jahr in Kraft treten soll (wir berichteten). Darin ist auch vorgesehen, dass Flughäfen, die sehr nahe beieinander liegen, zusammenarbeiten. „Da wird jede Beihilfe des Staates genau unter die Lupe genommen“, so der Politiker. Eine Nichteinigung würde den größten Schaden für beide Flughäfen nach sich ziehen.

Der Zweibrücker Landtagsabgeordnete Fritz Presl meinte, dass beide Länder „unter Druck“ stünden. Hering zeigte sich zuversichtlich, dass es „bei Gesprächen zwischen vernünftigen Menschen“ möglich sein müsse, zu einer Lösung zu kommen, mit der beide Seiten gut leben könnten. Der Flugbetrieb sei zwar sehr wichtig. Aber auch auf dem übrigen Gelände des Flughafen-Zweckverbands sei viel passiert. Als Beispiel für die gute Entwicklung der Stadt erwähnte Hering die Firma Kubota, die in den Standort in der Nähe des Flughafens investiert (wir berichteten). Grund hierfür sei auch die hohe Qualität der Beschäftigten.

Hering sagte, dass das Land auch unter der Rot-Grünen-Regierung an der S-Bahn-Verlängerung über Homburg bis Zweibrücken festhalte. Deshalb halte Rheinland-Pfalz auch an dem Angebot des früheren Ministerpräsidenten Kurt Beck fest, die Hälfte der Investitionskosten für die Reaktivierung der Bahnstrecke zu zahlen. „Auch wenn nur zehn Prozent auf rheinland-pfälzischem Gebiet liegt. Wir wollen die S-Bahn nach Zweibrücken. Dafür sind wir auch bereit mehr zu zahlen“, so Hering.

„Aber alles kann Rheinland-Pfalz nicht übernehmen“, fügte er hinzu. Auch das Saarland müsse seinen Teil beitragen. „Schließlich profitiert auch Homburg und der Saarpfalz-Kreis von der S-Bahn-Verlängerung“, sagte Presl. Hering wartet jetzt auf das Gutachten zu den Kosten für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur."

Sie diskutierten über die Zukunft des Zweibrücker Flughafens: Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker, SPD-Fraktionschef Hendrik Hering, der SPD-Landtagsabgeordnete Fritz Presl, Oberbürgermeister Kurt Pirmann und der Beigeordnete Henno Pirmann (von links) im Gespräch mit den Merkur-Mitarbeitern Rainer Ulm (rechts) und Fritz Schäfer (dritter von rechts). Foto: eckFoto: eck

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