10.07.2013
Die Rheinpfalz

Hering: Einer muss den anderen Flughafen mitbetreiben

Der SPD-Fraktionsvorsitzende sieht das Saarland und Rheinland-Pfalz unter dem Druck der EU zum Erfolg verdammt
Von Georg Altherr

Die Flughafen-Kooperation wird kommen. Nächstes Jahr fährt noch keine S-Bahn zwischen Zweibrücken und Homburg. Und Zweibrücken hat eine große Zukunft vor sich. Diese Kernaussagen machte Hendrik Hering, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag gestern bei einem Besuch der RHEINPFALZ-Redaktion.Bezüglich der Flughäfen Zweibrücken und Ensheim seien Rheinland-Pfalz und das Saarland zur Zusammenarbeit quasi verdammt. „Wir müssen das jetzt unter Dach und Fach bringen. Gegen beide Flughäfen läuft ein Beihilfeverfahren der EU, da kann man die Dinge nicht einfach weiterlaufen lassen.“ Hering versprach, die Landesregierung werde „die Probleme am Hahn nicht zu Lasten von Zweibrücken lösen“.Bei der Zusammenarbeit zwischen Zweibrücken und Ensheim werde es darauf hinauslaufen, dass der eine Flughafen den anderen mitbetreibt, „sonst kriegt man das Konkurrenzverhalten nicht raus“. Deshalb werde man das Angebot des Saarlandes, Zweibrücken von Saarbrücken aus mitzubetreiben, vorbehaltlos und sorgfältig prüfen. Man wisse andererseits auch um die Probleme am Flughafen Saarbrücken und dass sich die Reiseveranstalter für Zweibrücken als Flughafen für die Ferienflüge ans Meer entschieden hätten. Das einst ausgehandelte Modell einer gemeinsamen Betriebsgesellschaft, an der Rheinland-Pfalz zwei Drittel der Anteile hält und das Saarland ein Drittel, habe hingegen „wohl keine Chance mehr“.

Bei der Frage, wann die S-Bahn-Verbindung zwischen Zweibrücken und Homburg hergestellt wird, verwies Hering auf das große, auch finanzielle Entgegenkommen der rheinland-pfälzischen Seite. Nun sei das Saarland am Zug. Vielleicht, so hofft Hering, lasse sich das Problem lösen, wenn man bei den Flughäfen zu einer Einigung kommt.

Der Fraktionsvorsitzende zeigte sich zuversichtlich, die sogenannte GA-Förderung für Zweibrücken und die Südwestpfalz, die wegzufallen droht, doch noch zu erhalten. „Ich bin da guter Dinge.“

Zum Ferienbeginn stellte er Zweibrücken ein gutes Zeugnis aus. Er sagte: „Ich hätte das damals nicht geglaubt, aber Zweibrücken hat in den letzten 15 Jahren einen ganz großen Schub gemacht. Und ich bin überzeugt, die Stadt wird einen weiteren großen Schub machen.“ Auch mit Hilfe des Landes, aber auch aus eigener Kraft. In Zweibrücken sei „eine ganz andere Stimmung entstanden“. Anfang der 90er Jahre habe nach dem Abzug der Amerikaner der Niedergang gedroht, die Arbeitslosenquote war horrend, doch seither sei es stetig aufwärtsgegangen. „Und wir werden noch etwas erleben!“