28.06.2013
Die Rheinpfalz

Neues Ticket für Jugendgruppen

Verkehrsverbund Rhein-Neckar reagiert auf Kritik an teurerer Tageskarte
Von Eckhard Buddruss

mannheim. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), dessen Tarif in der kompletten Pfalz gilt, führt Anfang 2014 ein neue Jugendgruppen-Ticket ein. Dabei gelten teilweise ähnliche Konditionen wie bei dem früheren Ticket 24 plus.Wie mehrfach berichtet, hatte der VRN das beliebte Ticket 24 plus Anfang dieses Jahres abgeschafft und durch ein neues Tagesticket ersetzt, dessen Preis nach Personenzahl gestaffelt ist. Für zwei gemeinsam fahrende Personen sank der Preis dadurch etwas, für Gruppen von drei, vier oder fünf Personen stieg er dagegen teilweise massiv. Diese Preiserhöhung hat nun vor allem bei Fahrten von Jugendgruppen für so viel Ärger gesorgt, dass der VRN sich veranlasst sah, ein neues Jugendgruppen-Ticket einzuführen. Die Versammlung des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN) stimmte der Einführung des neuen Tickets gestern zu.Das neue Jugendgruppen-Ticket gilt an einem Kalendertag für bis zu fünf Personen, die noch nicht 18 Jahre alt sind. Eine dieser Personen (also beispielsweise ein Betreuer pro Ticket) darf älter sein. Der Preis des Tickets liegt auf dem Niveau des abgeschafften Ticket 24 plus. Für das komplette VRN-Gebiet kostet das Ticket beispielsweise 21,20 Euro und ist damit deutlich günstiger als das reguläre Tagesticket, das für fünf Personen 30 Euro kostet.

Ein Mitglied der ZRN-Versammlung aus der Westpfalz sprach VRN-Geschäftsführer Volkhard Malik auf den Artikel „Bald grünes Licht für die S-Bahn nach Zweibrücken?“ in der RHEINPFALZ vom 25. Juni an. Malik sagt, der Artikel gebe „genau den heutigen Sachstand“ wieder. Er rechne damit, dass die in Auftrag gegebene Vorentwurfsplanung bald vorliege. Dann müssten Rheinland-Pfalz und das Saarland entscheiden, ob sie das Projekt stemmen wollen.

Für die Elektrifizierung der Strecke zwischen dem Ludwigshafener Hauptbahnhof und der BASF, die ebenfalls in das S-Bahn-Netz einbezogen werden soll, steht laut Malik eine weitere Planungsvereinbarung an, danach folge dann der Bau- und Finanzierungsvertrag.

Der VRN soll sich künftig zu einem „Mobilitätsverbund“ weiterentwickeln, der sich verstärkt um die Vernetzung verschiedener Verkehrsträger kümmert. Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim und ZRN-Vorsitzender, verwies darauf, dass immer weniger Leute nur ein Verkehrsmittel nutzen und immer mehr – je nach Situation – mehrere. Vor allem in Großstädten gehe der Trend dahin, ein Auto zu nutzen ohne eines zu besitzen. Dem habe der VRN bisher schon durch die Kooperation mit dem Carsharing-Anbieter „Stadtmobil“ Rechnung getragen. In Zukunft sollen die verkehrsmittelübergreifenden Aktivitäten durch Information, Dienstleistung und Kooperation ausgebaut werden. Dazu gehört, dass der VRN im Auftrag von Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg die Ausschreibung eines Fahrradvermietesystems in den drei Städten übernimmt. Das System soll im kommenden Jahr spätestens zu Beginn der Fahrradsaison starten.