20.06.2013 Pfälzischer Merkur

Im Einsatz für Einöd


Tatkräftige Bürger packen in Einöd kräftig mit an. Dabei haben sie viel bewirkt – egal ob an der Freiwilligen Ganztagsschule oder hinter der protestantischen Kirche. Derzeit ist man am Bahnhaltepunkt beschäftigt. (Veröffentlicht am 20.06.2013)

Einöd. Die rüstigen Rentner von Einöd: Das ist nicht der Titel eines neuen Musicals, sondern beschreibt – zumindest einigermaßen – eine Gruppe von tatkräftigen Männern im besten Alter. Sie packen an vielen Stellen in Einöd an. Zum Beispiel waren sie bereits an der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) aktiv, räumten hinter der protestantischen Kirche auf, an deren Seite nun Weinstöcke wachsen, werkelten an den Kindertagesstätten, und an vielen anderen Stellen haben sie ebenfalls jede Menge bewirkt. Das gilt auch für den Bahnhaltepunkt, ein weites Arbeitsfeld. Im vergangenen Jahr wurde die deutlich aufgepeppte Umgebung eingeweiht – als Tor zur Biosphäre.

Nun soll es weitergehen, berichten Ortsvorsteher Karl Schuberth (SPD) und sein Stellvertreter Uli Fremgen (SPD) beim Besuch unserer Zeitung vor Ort. In Eigenregie und mit der Arbeitsgemeinschaft 60 plus habe man nun den bereits bestehenden Weg nahe den Gleisen sozusagen verlängert, indem man den vorhandenen Pfad freigelegt habe. Das Gestrüpp wurde entfernt, berichtet Fremgen, der selbst mitgearbeitet hat. Nun fehlt nur noch der Schotter, den die Stadt Homburg stellt, dann lässt es sich hier angenehm spazieren. Geplant sind zudem Tafeln über die Geschichte der Bahn in Einöd. Zwei schwarze, noch leere Rohlinge stehen bereits, und es ist schon klar, was darauf einmal zu lesen sein soll. Zusätzlich sind kleinere Stelen mit historischen Bildern geplant. Schuberth und Fremgen sind stolz auf das Gesamtensemble, ein „dorfnahes Kleinerholungsgebiet“. Es werde, sagen sie, bereits genutzt, obwohl noch nicht alles fertig sei.

In Sachen Bahn wiederholte Schuberth ein altes Anliegen: die Reaktivierung der Bahnlinie Homburg – Zweibrücken. Der Ortsrat sei schon lange ein Befürworter, derzeit würden von einer privaten Initiative Unterschriften für das Vorhaben gesammelt. Bekanntlich hat sich gerade der Kreistag mit einer Resolution für die Bahnstrecke stark gemacht.

Weiter ein Ärgernis für Schuberth: Seine Forderung nach mehr Bussen in Wohngebieten verhallt weitgehend ungehört. Es sei, sagt er, kaum ein Ansprechpartner bereit, sich grundsätzlich dazu Gedanken zu machen. Die Idee sei, gemeinsam mit Zweibrücken über ein Bussystem nachzudenken, dann ein vernünftiges Konzept zu erstellen. Es müssten, führte er aus, ja nicht Busse im Halb-Stunden-Takt durch die Wohngebiete fahren, mehrmals am Tag zu vernünftigen Zeiten reiche schon. Hier fährt, ergänzte Fremgen, nur die Linie R7, viele andere Ortsteile stünden besser da.

Weiter gehen soll die Sanierung des Bürgerhauses. Die Innensanierung sei – mit Ausnahme des Kellers – weitgehend abgeschlossen, informierten die beiden. Jetzt müsse unbedingt außen etwas gemacht werden. Das Geld stehe im Haushalt bereit, von 50 000 Euro war im Ortsrat Anfang Juni die Rede. Fremgen wies in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass das Gesamtensemble von Bürgerhaus, Schule FGTS, Feuerwehr und Dorfplatz wichtig sei.

Neben dem, was eher kurzfristig nötig und machbar ist, haben Schuberth und Fremgen Ideen für die etwas „fernere Zukunft“. Oberhalb des Sportplatzes könnte eine kleinere weitere Sportanlage entstehen mit Bolzplatz, einem Mountainbikeparcours und einem Beachvolleyballplatz, sagen sie. Pläne gebe es, jetzt „müssen wir mit der Stadt noch weiterkommen“.

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