28.05.2013
Wochenspiegel

Kämpfer für die S-Bahn-Anbindung

Bernhard Endres aus Einöd setzt sich für Bahnstrecke nach Zweibrücken ein
SAARPFALZ-KREIS Bereits über 700 Unterschriften hat er schon gesammelt, seine Korrespondenz mit Landes- und Kreispolitikern sowie Verwaltungschefs im Saarland und dem angrenzenden Rheinland-Pfalz füllt einen ordentlichen Aktenordner. Diesen und Werbezettel unter dem Arm besuchte Bernhard Endres auch Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener im Blieskasteler Rathaus. Dort führte der rüstige Ruhestandsbeamte ein Gespräch mit der Verwaltungschefin und warb auch bei der Bürgermeisterin der Barockstadt, einer bedeutenden Stadt in der Biosphärenregion Bliesgau, für die Realisierung einer direkten S-Bahn-Anbindung von Homburg Hauptbahnhof nach Zweibrücken über Einöd.

Dieser Besuch wird von Erfolg gekrönt sein, Bernhard Endres erhält wenige Tage nach dem Termin einen Brief aus dem Rathaus, in dem die Bürgermeisterin ihm versichert: „Für die Region und insbesondere für die Anbindung des Biosphärenreservats Bliesgau an den Bahnhof Homburg wäre diese Streckenführung ein großer Fortschritt.“ Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, die das Saarland und Rheinland-Pfalz in Auftrag gegeben haben, werden weitere Aufschlüsse zur Realisierbarkeit geben.

„Denn“, so erläutert Bernhard Endres, „die derzeitige Situation ist so, dass die S-Bahnzüge in Homburg ankommen und dort 45 Minuten stehen. In dieser Zeit könnten sie genauso gut über die saarländischen Haltepunkte Beeden, Schwarzenacker und Einöd mit Anbindung an Lautzkirchen weiter nach Zweibrücken fahren und zurück.“ Die Gleise dieser Strecke liegen zum großen Teil ja noch.

Hinzu kommt ein Signal aus der Staatskanzlei der rheinland-pfälzischen Landesregierung: „Das große Interesse des Landes an der Realisierung dieser Strecke zeigt sich schon darin, dass das Land die Hälfte dieser Planungskosten übernimmt, obwohl die Strecke zum ganz überwiegenden Teil im Saarland verlauft“.

Im Juni möchte Bernhard Endres mindestens 1000 Unterschriften aus dem Saarpfalz-Kreis dem saarländischen Verkehrsminister Heiko Maas (SPD) vorlegen, um sein Anliegen zu untermauern und den Weg für eine S-Bahnanbindung zu ebnen.

Denn: „Wenn der Bürger nichts macht, tut sich auch nichts“, meint Bernhard Endres, der sich in seiner freien Zeit – neben dem Kampf für die S-Bahn – seit langen Jahren der Sportfotografie widmet. Von der Anbindung würden nicht nur der Bliesgau, Homburg und Zweibrücken touristisch profitieren – Stichwort Fahrradtransport – sondern auch die reisende Bevölkerung im Allgemeinen hätte so direkten Anschluss an den Regional- und Fernverkehr.

Mit der Realisierung, ist Endres überzeugt, könnte der Hauptbahnhof der Universitätsstadt Homburg auch wieder ICE-Haltepunkt werden.

Unterschriftenlisten liegen aus in der Metzgerei Decker, Blumengeschäft Andrea Backes, Gut Lindenfels (alle Lautzkirchen), Metzgerei Werth, Apotheke Sebastian, Augenoptik Schwarz, Optikland DIE BRILLE, Radsport Puls, City-Shop und Parfümerie Charlotte (alle Blieskastel) sowie in der Bäckerei Mamok in Bierbach. hcr

Bildunterschrift:
Homburg Hauptbahnhof, Gleis 1, an einem Sonntag: Um 14.02 Uhr ist diese S-Bahn der Linie S1 aus Richtung Osterburken eingetroffen, die Rückfahrt ist für rund 45 Minuten später vorgesehen. Der Einöder Bernhard Endres setzt sich dafür ein, dass die Züge in dieser Zeit bis Zweibrücken verkehren, dort umkehren und über Homburg zurück fahren Richtung Rhein-Neckar-Region – alternativ zur Standzeit in Homburg. Foto: hcr
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