23.04.2013
Die Rheinpfalz

„Derf ma iwwerhaupt noch Hauptbahnhof saan?“

Der Sepp vom Hallplatz: Hoffnung, dass nach langem Anlauf die Zugverbindung nach Homburg sogar besser wird, als sie einmal war.

„Hanners gelees in de RHEINPALZ: Fa die ald Bahnstregg no Humborch hann sich schunn viel Midschdreider ingefunn!“ Die Eisenbahnfreunde kämpfen ja schon lange für eine Wiederanbindung des Zweibrücker Bahnhofes („Derf ma iwwerhaupt noch Hauptbahnhof saan?“) an die Strecke nach Homburg. Dass es im Saarland dazu an der politischen Unterstützung fehlt, kann man nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen. Weil jeder Zweibrücker Bahnkunde selbst sieht, dass dem Homburger Bahnhof einige Passagiere mehr auf seinen Bahnsteigen durchaus gut tun würden. Eine direkte Anbindung hätte doch viele Vorteile. Das sieht der in Einöd wohnende Bernd Endres ebenso und sammelt nun Unterschriften, damit die Politik wach wird.

Viel zu spät käme aber die Absicht, noch mal an eine Bahnstrecke nach Hornbach zu denken. Diese Strecke ist schon lange still gelegt. Statt mit der Lok, oder gar einer historischen Dampflok, fährt man heute mit zwei Rädern auf dem recht beliebten Radweg. Natürlich denkt man an diese Strecke, wenn man die Schlachthofstraße befährt und sieht unter der Autobahnbrücke „e Barrier“, Bahnschranken, um für den Zug die freie Fahrt zu sichern. Natürlich musste man hier nie so lange warten, wie am „berüchtigten“ Bubenhauser Bahnübergang. Er sei mehr geschlossen gewesen, als offen, klagten viele noch, als er schon längst dem neuen „Munzinger Hiwwel“ gewischen war. Aber es fuhren schon einige Züge nach Hornbach und das „Ixemer Nachelwerk“ von Roth, Heck und Schwinn hatte in seinen Glanzzeiten erheblichen Güterzugbedarf. Bis zu diesem Betrieb gehen die Gleise immer noch, aber das Lastauto hat auch hier die Welt erobert. Sogar eine Frachtgutabfertigung gab es am schmucken Ixheimer Bahnhof, als man noch sagte „Grosses schicke mir mid de Bahn!“

Die Bahnhofstraßen, die es noch heute im Zweibrücker Stadtteil Rimschweiler und in der Stadt Hornbach gibt, erinnern an diese Verbindung. Sie wäre für Wanderer und Touristen gewiss so interessant, wie das Bahnangebot im Dahner Tal. Dass einmal daran gedacht war, die Bahnlinie bis nach Saargemünd zu verlängern, daran erinnern nur noch Hinweisschilder an der „Eschwiller Miehl“ auf französischer Seite. Hier hat die damalige Politik noch nicht geglaubt, dass die Menschen einmal ein geeintes Europa, mit all seinen Problemen, schätzen würden. „Die Leid sinn ned gefrood wor, domols“, sagt man beim Betrachten der Schilder, die an gute Absichten erinnerten, und in bösen Auseinandersetzungen endeten.

„Gefrood sinn jedzd awwer die Leid“, wie in der Zeitung zu lesen war, wenn es um die alte Bahnstrecke (die ja fast noch ganz da ist) nach Homburg geht. Der Fehler von damals, mit der Schließung, soll ausgemerzt werden. Und weil jeder weiß, dass es viele Mahlzeiten gibt, die „uffgewärmd“ noch besser schmecken, bringt das die Hoffnung mit sich, dass nach langem Anlauf die gewünschte Zugverbindung noch besser wird, als sie „zu Grenzzeiten“ war. Vielleicht kommt sie bald und so könnte noch der eine oder andere mitfahren, der hier noch Bammel vor französischen Zollbeamten (oder oft noch mehr vor „de unsere“!) gehabt hatte. Schmuggeln gehörte zur Fahrt…