10.01.2013      
Pfälzischer Merkur   Zum Artikel

Neuer Bahnstopp rückt in immer weitere Ferne

Der Zug für den geplanten Bahnhaltepunkt Rosengarten droht abzufahren. Nach wie vor ist die Frage offen, ob Bund und Land das Millionen-Projekt bezuschussen, erklärt Stadtsprecher Heinz Braun. Er macht klar: Ohne Zuschüsse sei das Projekt nicht zu stimmen. Und: Die Stimmen im Zweibrücker Rat würden immer kritischer.

Zweibrücken. Fährt ein Zug nach nirgendwo. Nun, nach nirgendwo fährt der Zug in Zweibrücken nicht. Aber er wird wohl auch künftig eher nicht Richtung Rosengarten fahren. Denn: Der geplante Bahnhaltepunkt Rosengarten rückt in immer weitere Ferne, wie Stadtsprecher Heinz Braun im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur erklärt. Die Stadt Zweibrücken müsse abwarten, ob das Land Rheinland- Pfalz und der Bund das Projekt bezuschussen. Das sei aber fraglich.

Seit Monaten wartet die Stadt schon auf einen Bescheid des Landesbetriebs Mobilität (LBM). Die Antwort stehe nach wie vor aus, erklärt Braun. Und wie sieht es mit dem Bund aus? „Es gibt Signale, dass es wohl problematisch ist“, deutet Braun an, dass der Bund das Projekt nicht gerade oben auf seiner Zuschuss- Agenda stehen hat. „Ohne Zuschüsse ist das Projekt nicht zu machen“, verdeutlicht Braun.

Die Baukosten für den Bahnhaltepunkt sind auf 1,3 Millionen Euro taxiert, die Stadt muss 15 Prozent dieser Summe tragen, rund 200 000 Euro. Selbst wenn Bund und Land ihre Bereitschaft erklären, den Geldbeutel für den Haltepunkt zu öffnen, ist auch dann nicht klar, ob der neue Bahnstopp jemals kommt. „Die Stimmen im Stadtrat werden kritischer“, merkt Braun mit Blick auf die politische Wetterlage Zweibrückens hierzu an. Tatsächlich hat sich bereits die CDU in den vergangenen Monaten kritisch geäußert. „Wir können gut ohne diesen Bahnhaltepunkt leben“, hatte etwa die stellvertretende CDU-Fraktionschefin Evelyne Cleemann klar gemacht. Auch SPD-Mitglied Wolfgang Ohler hatte kein gutes Haar an dem geplanten Haltepunkt gelassen. Dieses Projekt habe „niemand in der Bürgerschaft gefordert oder vermisst“, hatte er im Rat erklärt. Die Stadt dürfe sich für solch einen Haltepunkt nicht noch weiter verschulden. Daraufhin hatte jedoch seine Partei erklärt, dass außer Ohler alle Genossen hinter dem Vorhaben stünden (wir berichteten).