29.12.2012      
Saarbrücker Zeitung   
Hornbach will Verein für Fremdenverkehr

Erinnerung an Wegfall der Grenzkontrollen

Angebot für Touristen soll ausgebaut werden – 12 000 Übernachtungen in Klosterstadt – Campingplätze beliebt Über 12 000 Gäste übernachten jährlich in Hornbach. Kein Wunder, dass Stadtbürgermeister Reiner Hohn im Tourismus die Zukunft seiner Kommune sieht, die neben dem Kloster noch viele weitere Attraktionen vorweisen kann.
Von Merkur-Mitarbeiter Norbert Rech

Hornbach. Hornbachs Stadtbürgermeister Reiner Hohn sieht die Zukunft seiner Kommune im Tourismus. Das macht er einmal mehr im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur deutlich. Er verweist hier auch auf den kürzlich gegründeten Fremdenverkehrsausschuss und die Anerkennung Hornbachs als Fremdenverkehrsgemeinde durch das Mainzer Wirtschaftsministerium. Die Pirminiusstadt habe viele Attraktionen vorzuweisen. Nicht nur das Kloster – auch das mittelalterliche Rathaus und viele Gebäude zögen die Besucher in den Ort. Dazu kommt das Historama. Das Museum lädt zu einer Zeitreise durch über tausend Jahre Geschichte ein. Nicht zu vergessen sei auch der Jakobspilgerweg, der durch die Kommune führe. Auch die über 12000 Übernachtungen im Klosterhotel und den Ferienwohnungen sprächen für sich. „Ich finde es toll, dass auch viele Privatleute den Gästen Unterkünfte bereitstellen“, lobt Hohn die Hornbacher, die längst die Chancen des Tourismus erkannt hätten. Der Stadtbürgermeister erinnert auch an die Stellplätze für Wohnmobile an der Pirminiushalle, für die es eine große Nachfrage gebe. Diese seien auch bestens für Treffen von Wohnmobil-Clubs geeignet. Auch im kommenden Jahr will die Stadt ihre Angebote erweitern. So sind zwei weitere Premium-Wanderwege vorgesehen. Auch die Gründung eines Vereins für Fremdenverkehr sei geplant: „Dieser soll gemeinsam mit der Stadt die Entwicklung begeiten und unterstützen.“ Hohn sieht seine Stadt insgesamt bestens aufgestellt. Das habe auch der Sieg im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Kreisebene gezeigt. Auch der vierte Platz im Landesentscheid sei eine Beweis dafür, dass sich Hornbach in seiner Entwicklung auf dem richtigen Weg befinde. Die Infrastruktur der Kommune sei intakt. So sei neben der ärtlichen Versorgung auch noch ein Supermarkt in der Stadt, der auch von den Menschen in den umliegenden Dörfer im Hornbachtal, im benachbarten Saarland und sogar in Frankreich genutzt werde. Ein wichtiges Projekt in Hornbach sei der Umbau des Gebäudes in der Hauptstraße 3. Hierzu würden mit der ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) bereits intensive Gespräche geführt. Das Vorhaben koste rund 370000 Euro. In dem Haus soll sich künftig eine Bankfiliale ansiedeln.

Mit Sorge blickt der Stadtbürgermeister auf die finanzielle Situation der Kommunen: „Es ist wenig zielführend, wenn die Kommunalaufsicht diesen allen Handlungsspielraum nimmt.“ 83 Prozent der Einnahmen der Kommunen müssten diese schon durch Umlagen an den Kreis und die Verbandsgemeinde abführen. Da mache das in der rheinland-pfälzischen Verfassung festgelegte Recht auf Selbstverwaltung keinen Sinn mehr. Umso wichtiger sei das ehrenamtliche Engagement der Bürger zu bewerten, ohne das kaum noch Projekte zu realisieren sei: „Wir konnten dadurch schon sehr viel umsetzen und ich hoffe, dass wir diesen Weg weitergehen können.“ Hornbach. Vor 20 Jahren sind in der Neujahrsnacht zwischen Hornbach und Bitsch die Schlagbäume an der deutsch-französischen Grenze beseitigt worden. Durch den Wegfall der Grenzkontrollen im Rahmen des Europäischen Binnenmarktes wurde damals der freie Verkehr der Bürger zwischen den Staaten der EU (Europäischen Union) gewährleistet. Werner Euskirchen will an dieses historische Datum nun nach dem Neujahrsempfang der Stadt Hornbach, der am 1. Januar um 16 Uhr im Rathaus stattfindet, im Rahmen einer Gedenkveranstaltung erinnern. nob

Foto: pma Bildunterschrift
Reiner HohnHornbach bietet so manchen idyllischen Flecken. Foto: pm