15.12.2012      
Die Rheinpfalz   

Was ist das Thema des Jahres 2012?

RHEINPFALZ-Leser haben die Wahl: Von der Beinahe-Insolvenz der Firma Pallmann über den Amtsan(t)ritt des neuen Oberbürgermeisters Kurt Pirmann bis zur Bronzemedaille Raphael Holzdeppes bei den Olympischen Spielen in London. Machen Sie bis 27. Dezember mit und gewinnen Sie einen Einkaufsgutschein.
Von Julia Luttenberger

Der Wechsel bestimmte in diesem Jahr das Stadtgeschehen: Zweibrücken hat einen neuen Oberbürgermeister, die Fasanerie einen neuen Besitzer, die SPD eine neue Bundestagskandidatin und die Lanzbrücke einen neuen Fahrbahnbelag. Die Altlasten aus den Vorjahren, wie den S-Bahn-Lückenschluss und den Saar-Pfalz-Airport, nimmt die Stadt hingegen mit ins neue Jahr.Als Mitte April die erste Meldung über die drohende Zahlungsunfähigkeit der Firma Pallmann auftauchte, hielten nicht nur die rund 450 Zweibrücker Beschäftigten den Atem an. Seit über hundert Jahren fertigt Pallmann in Zweibrücken als einer der großen Arbeitgeber der Stadt. Rund 2,6 Millionen Euro fehlten dem finanziell angeschlagenen Maschinenbauer im April, um den Gang in die Insolvenz zu vermeiden. Schließlich sorgte die Firma Siempelkamp aus Krefeld für die notwendige Geldspritze – und durfte dafür auf die Kommandobrücke. Die Belegschaft beteiligte sich über einen Tarif-Sanierungsvertrag an der Rettung ihres Arbeitgebers.

Im Sommer machten der Installations-Künstler Ottmar Hörl und der neue Oberbürgermeister, Kurt Pirmann (SPD), Zweibrücken zur Stadt der tausend Rosen mit einem Ross: Passend zum 100. Geburtstag des Rosenvereins schmückte der Nauheimer Installations-Künstler Ottmar Hörl den Herzogplatz mit tausend roten Plastikrosen, die er auf ein Holzgitter montierte. Das Kunstwerk, das neben einer Unzahl an Fotografen auch eine Gruppe jugendlicher Rosendiebe anlockte, gefiel den meisten Zuschauern. Vor dieser rosigen Kulisse ritt im Juni der neue Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) bei strahlendem Sonnenschein auf seinem Pferd Sammy zu seinem neuen Amtssitz, dem Rathaus. Bereits im März hatte die Verbandsgemeine Zweibrücken-Land Jürgen Gundacker (SPD) als Nachfolger Pirmanns zum Verbandsbürgermeister gewählt.

Frisch im Amt, kündigte Neu-OB Pirmann die zwei großen Vorhaben seiner Amtszeit an: Die Innenstadt aufwerten und die Stadt soll sich ihrem Finanzproblem stellen, indem sie dem rheinland-pfälzischen Entschuldungsfonds beitritt. Auf diese Weise soll Zweibrücken in den nächsten 15 Jahren rund 80 Millionen Euro Schulden abbauen. Dafür wird der Rotstift angesetzt: In den nächsten Jahren muss Zweibrücken jährlich 1,8 Millionen Euro sparen. Pirmann forderte die Bürger auf, sich mit Sparvorschlägen an dem Mammut-Projekt zu beteiligen.

Auf der Lanzbrücke, der am meisten befahrenen Straße Zweibrückens, ruhte derweil für rund sechs Monate der Verkehr. So lange dauerte es, die marode Brücke zu sanieren, die Ernstweiler mit den Verbrauchermärkten und den südlichen Stadtteilen verbindet. Nach monatelangen Umleitungen und Umwegen freuten sich die Zweibrücker im September über die vorzeitige Neueröffnung der Brücke und weihten sie mit einem Volksfest ein.

Ein Jahr vor der Bundestagswahl begann bei CDU und SPD im Frühling die Suche nach dem Kandidaten für den Bundestagswahlkreis 211. Die CDU entscheidet sich erst im neuen Jahr – vermutlich für Amtsinhaberin Anita Schäfer aus Saalstadt. Die SPD hat sich im November entschieden: für die Lembergerin Angelika Glöckner. Sie setzte sich gegen die beiden Zweibrücker Kandidaten durch, Walter Rimbrecht und Torsten Töllner.

Im August sorgte der Zweibrücker Stabhochspringer Raphael Holzdeppe für einen Gänsehautmoment und holte nach 16 Jahren erstmals eine Stabhochsprungmedaille nach Deutschland und Zweibrücken. Der 22-Jährige übersprang bei Olympia 5,91 Meter. Damit verbesserte er seine persönliche Bestleistung um neun Zentimeter und schrieb sich in die olympische Geschichte ein. Ein anderes Stück Geschichte liegt seit Oktober wieder vollständig in der Hand der Stadt: Die Gesellschaft für Wohnen und Bauen (Gewobau) erwarb die Fasanerie von Hotelier Roland Zadra. Der Südtiroler pachtet das Grundstück für die nächsten 15 Jahre.

Was für das nächste Jahr bleibt: Die Verbandsgemeinde Wallhalben steuert auf eine Zwangsehe mit Thaleischweiler-Fröschen im Jahr 2014 zu. Der Mainzer Ministerrat ließ sich trotz allem Protest nicht vom Fusions-Plan abbringen – eine Entscheidung, gegen die Verbandsbürgermeister Berthold Martin (FWG) zur Not vor Gericht kämpfen will.

Der S-Bahn-Lückenschluss zwischen Zweibrücken und Homburg hat mittlerweile das Potenzial zur unendlichen Geschichte. Auch in diesem Jahr kam keine rechte Bewegung in das Projekt. Rheinland-Pfalz und das Saarland kamen in den Verhandlungen keinen entscheidenden Schritt weiter. Ähnlich sieht es im Fall der Flughafen-Kooperation zwischen Zweibrücken und Saarbrücken aus. Die Verhandlungen über den Saar-Pfalz-Airport fanden wegen Bedenken der saarländischen Nachbarn noch keinen Abschluss.

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