04.12.2012      
Die Rheinpfalz   

s-bahn-anschluss

„Beschämend für Stadtrat und -spitze“

Zur Informationsveranstaltung „S-Bahn-Anschluss nach Homburg“ mit Heiner Monheim (wir berichteten am 28. und 29. November):Zu der Veranstaltung, an der ich selbst teilgenommen habe, möchte ich einige Anmerkungen machen.Aus meiner Sicht war die Veranstaltung ein voller Erfolg, nicht zuletzt aufgrund des fundierten Vortrags des Referenten Heiner Monheim. Es war interessant, von einem Fachmann zu hören, dass keine, aber auch gar keine rationalen Gründe gegen eine Reaktivierung der Bahnstrecke sprechen. Seine angesprochenen Fakten sind unwiderlegbar. Er beurteilte das Engagement des Vereins zur Förderung des Schienenverkehrs als einmalig in Deutschland. Ein weiterer Beweis war für ihn die Teilnahme von rund 60 Bürgern an dieser Veranstaltung. Diese machten eine Reihe von konstruktiven Vorschlägen. Bemerkenswert ist, dass mehrere Teilnehmer aus dem Saarland anwesend waren. Monheim vermutet, dass das schwache Interesse beider Landesregierungen damit begründet werden kann, dass das Projekt zu klein ist, um sich damit „schmücken “ zu können. Zitat: „Wir brauchen ein Stuttgart 21“.

Das Fazit des Referenten war: „ Die Reaktivierung kommt, weil der Trend in Deutschland pro Bahn läuft!“

Er appellierte an die Teilnehmer, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen. Die Regierungen in Saarbrücken und Mainz müssten regelrecht unter Druck gesetzt werden.

Allerdings bin ich der Meinung, dass dies auch für unsere Vertreter der Stadt gelten muss. Es war für mich beschämend, dass bis auf zwei Vertreter der FDP und einer von den Grünen niemand von den anderen Parteien, geschweige denn von der Stadtspitze, erschienen war. Dies ist für mich ein nicht zu akzeptierendes Desinteresse. Stadträte lassen sich auf allen möglichen weniger wichtigen Veranstaltungen sehen, und unser Oberbürgermeister und sein Dezernent entblöden sich nicht, eine neue Schaukel einzuweihen.

Spätestens dann, wenn die Reaktivierung erfolgt ist, werden diejenigen Politiker aufstehen und sagen: „Ich habe mich immer schon für die Reaktivierung eingesetzt und war schon immer dafür .“ Wetten?
Horst Rapior, Zweibrücken