19.09.2012      
Pfälzischer Merkur

Bahn-Reaktivierung ist nicht vom Tisch

Beide Regierungen weisen Äußerungen aus der Saar-SPD zurück

Homburg/Zweibrücken. Scherben aufkehren war gestern bei der gemeinsamen Kabinettssitzung von Rheinland- Pfalz und dem Saarland angesagt. Grund waren negative Äußerungen aus der SPD über die Reaktivierung der S-Bahn-Linie von Homburg nach Zweibrücken. Fraktionschef Stefan Pauluhn und die Landtagsabgeordnete Elke Eder-Hippler hatten der Strecke unserer Zeitung gegenüber eine Absage erteilt. Angesichts der Betriebskosten sei es illusorisch zu glauben, dass das Saarland sich dies auf Dauer leisten könne, hatte Pauluhn gesagt. Nach der gemeinsamen Kabinettssitzung in Homburg wollte Kramp-Karrenbauer von einem Zurückrudern nichts wissen. Man warte nach wie vor das Gutachten über die Potenziale der Bahnstrecke ab. „Erst dann können wir entscheiden, ob sich eine Reaktivierung lohnt.“ Der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister Roger Lewentz sagte, dass er Pauluhns und Eder-Hipplers Äußerungen als „irritierend“ empfunden habe.

Gleichzeitig versicherte er, dass die Kabinette in der Hinsicht „Entwarnung“ geben könnten. „Ich habe heute mit Heiko Maas über das Thema gesprochen.“

Seine saarländischer Amtskollege habe ihm versichert, dass man den Weg weiter gehen wolle und erst einmal auf das Gutachten warte. Auch Pauluhn habe die Sprachreglung der beiden Regierungen laut Lewentz inzwischen als „in Ordnung empfunden“. Entsetzt über die Äußerungen zeigte sich der Käshofer Grünen- Landtagsabgeordnete Fred Konrad, der von den Äußerungen aus dem Merkur erfuhr: „Ich habe gedacht, ich beiße gleich in die Tischkante“, schilderte der Politiker seine Emotionen beim Zeitunglesen. Angesichts der großzügigen Angebote aus Rheinland-Pfalz zur Finanzierung der Bahnstrecke habe er keinerlei Verständnis für die Aussagen. Trotzdem bleibt Konrad optimistisch: „Die Reaktivierung kommt, da bin ich mir sicher.“ Gda