18.09.2012      
Die Rheinpfalz

Saar-SPD sagt Nein zu Bahn

Fraktion lehnt Reaktivierung HOM-ZW ab

Am Tag vor der gemeinsamen Sitzung der Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Saarland, zeigt die saarländische SPD-Fraktion einem gemeinsamen Vorhaben überraschend die Rote Karte: Die Genossen von der Saar lehnen die Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken ab.

Stefan Pauluhn aus Walsheim, der SPD-Fraktionsvorsitzende im saarländischen Landtag, sagte gestern auf Anfrage der RHEINPFALZ: „Auf Grundlage der bestehenden Fakten sind die Betriebskosten für eine solche Strecke aus saarländischer Sicht nicht tragbar. Dies gilt vor allem, da zwischen den Städten ein kostenneutraler Bus verkehrt.” Elke Eder-Hippler, die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, trat bisher für die Reaktivierung ein. Sie änderte gestern ihre Position. Sie sagte: „Das Saarland ist ein Haushaltsnotlage-Land. Mit Blick auf die finanzielle Situation muss ich mich von einem Projekt verabschieden, das mir sehr am Herzen liegt. Aber die Betriebskosten sind für das Land nicht zu stemmen, das dringend benötigte Geld würde an anderer Stelle fehlen.”

Indes sind etwaige Betriebskosten für die Verlängerung der bestehenden S-Bahn-Linie von Homburg nach Zweibrücken bisher noch gar nicht ermittelt. Die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis noch nicht vorliegt. Es gibt Bahn-Fachleute, die davon ausgehen, dass die Strecke rentabel betrieben werden könnte. Barbara Spaniol kritisierte namens der saarländischen Linken den Kurswechsel der SPD gestern scharf. (oy)