15.09.2012      
Pfälzischer Merkur

"Wir wollen Homburg helfen“

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Landes-SPD spricht sich aber gegen Bahnstrecke von Homburg nach Zweibrücken aus

Die SPD-Politiker Stefan Pauluhn und Elke Eder-Hippler äußerten sich über verschiedene Themen, die derzeit die Homburger bewegen: unter anderem die Einkaufsgalerie ECE und Verkehrspolitik. Der Bahnlinie von Homburg nach Zweibrücken erteilen beide eine Absage.

Von Merkur-Mitarbeiterin Christine Maack

Homburg. Es müssen nicht immer brandheiße Themen im Raum stehen, wenn Politiker zu Besuch sind. Stefan Pauluhn, Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag, und Elke Eder-Hippler, Landtagsabgeordnete, sprachen am Freitag über verschiedene Themen – natürlich auch über solche, die derzeit die Homburger bewegen. Da ging es einmal um die geplante Einkaufsgalerie ECE, die von den beiden SPD-Politikern ausdrücklich begrüßt wird: „Wir werden vonseiten des Landes alles tun, um bei der Verwirklichung dieses Projektes behilflich zu sein“, betonte Stefan Pauluhn.

„Uns ist schon bekannt, dass nicht alle in Homburg damit einverstanden sind“, räumte Elke Eder-Hippler ein, „aber wir finden, dass man die Stadtentwicklung vorantreiben sollte.“ Und Pauluhn fügte hinzu: „Wenn die Einkaufsgalerie nicht hierher kommt, dann baut sie ein anderer.“ Im Übrigen habe sich Homburg auch in der Vergangenheit nie wirklich als Einkaufsstadt hervorgetan, „dafür fuhr man auch früher schon immer nach Neunkirchen“, erinnert sich Stefan Pauluhn. Es sei an der Zeit, dass Homburg hier Terrain zurückgewinne, auch angesichts der umliegenden Stadtteile, die nicht mehr zum Einkaufen in die angrenzenden Städte ausweichen müssten.

Was die Verkehrsplanung angeht, ist Elke Eder-Hippler, die verkehrspolitische Sprecherin im Landtag, die Expertin. Die Umgehung der B 423 sei zwar im Landesverkehrswegeplan aufgelistet, genieße dort aber keine Priorität, liege also noch planerisch in der Ferne, erklärte sie. Aber man habe immerhin schon damit begonnen, eine sogenannte Landschaftspflege-Begleitplanung zu erstellen, ebenso sind die Unterlagen fürs Planfeststellungsverfahren in Arbeit. Beim künftigen Autobahnanschluss Ost denkt die SPD pragmatisch: „Eigentlich wäre eine Vier-Ohren-Lösung das beste“, sagt Eder-Hippler, „aber derzeit ist nur eine Drei-Ohren- Lösung möglich, also nehmen wir eben die, sonst hätten wir gar nichts und müssten bei Null anfangen.“ Also treibt man jetzt die drei Ohren voran und hofft, „dass irgendwann mal das vierte Ohr dazu kommen kann“.

Einer Bahnlinie von Homburg nach Zweibrücken erteilten Pauluhn und Eder-Hippler eine Absage. Auch dass Kurt Beck angeboten habe, den Ausbau der Strecke zu finanzieren, sei keine nachhaltige Lösung, „denn die anfallenden Betriebskosten bleiben am Saarland hängen,“ so Pauluhn. Es sei illusorisch zu glauben, dass das Saarland sich dies auf Dauer leisten könne, „der Bus, der derzeit fährt, kostet nichts und schreibt schwarze Zahlen, mit der Bahn würden wir uns unnötig hohe Kosten aufbürden“, sagte Pauluhn.

Die Verkehrs-Expertin Eder-Hippler sieht derzeit ganz andere Probleme auf das Saarland zukommen: „Ich befürchte, dass alle Städte außer Saarbrücken nach 2014 vom Fernverkehr abgekoppelt werden könnten.“ Stefan Pauluhn,