13.08.2012      
Saarbrücker Zeitung

Deutsche Bahn strebt weiter verdichtete Taktzeiten auf saarländischen Strecken an

Von SZ-Redakteur Thomas Sponticcia
Elf Millionen Saarländer nutzen für Fahrten in der Region die Deutsche Bahn. Deren Konzernbevollmächtigter für das Saarland und Rheinland Pfalz, Udo Wagner, strebt eine weitere Verdichtung der Taktzeiten an. (Veröffentlicht am 13.08.2012)

Saarbrücken. . Immer mehr Saarländer nutzen die Deutsche Bahn für Fahrten innerhalb der Region. Nach Angaben von Udo Wagner, Konzernbevollmächtigter für das Saarland und Rheinland-Pfalz sind mittlerweile elf Milllionen Saarländer mit DB Regio unterwegs. Tendenz: weiter steigend. Dies sei auf allen saarländischen Zugstrecken zu beobachten. Einer der Gründe sei der Saarländische Verkehrsverbund mit seinen Tarifen. Aber auch die Investitionen der Bahn in neue Fahrzeuge und ein regelmäßiger Taktverkehr. Dieser Takt soll in einigen Regionen noch verdichtet werden, wenn die Landesregierung als Besteller des Nahverkehrs mitzieht. So berichtet Wagner gegenüber unserer Zeitung von zahlreichen Anfragen, die die Linie zwischen St. Ingbert und Dillingen ausgeweitet sehen wollen auf die Strecke zwischen Homburg und Merzig. Dafür spreche aus der Sicht von Wagner auch, dass man die Bahnhöfe in Kirkel und Limbach modernisiert hat. Schon im Dezember 2014 werde Homburg eine deutliche Aufwertung bekommen. Ab dann fahren neue Regionalexpress-Züge stündlich auf der Strecke Koblenz- Mannheim, die alle auch in Homburg halten werden. Insgesamt werden 36 neue Fahrzeuge im Gesamtwert von 176 Millionen Euro angeschafft, so Wagner. Zudem werde in diesen Regionalexpress-Zügen ein völlig neues Service-Konzept inklusive Bewirtung angeboten. Einzelheiten wollte er noch nicht sagen.

Der Konzernbevollmächtigte denkt noch weiter. „Unser Ziel ist es generell, auf der Verbindung zwischen Trier und Kaiserslautern die Takte weiter zu verdichten. Und möglichst diese Nahverkehszüge nicht in Homburg, sondern in Kaiserslautern enden zu lassen.“ Bis 2016 soll auch der Streckenabschnitt zwischen Türkismühle und Neubrücke in der Pfalz elektrifiziert sein. Dies ermögliche, Nahverkehrszüge nicht mehr in Türkismühle sondern Neubrücke enden zu lassen, wo heute schon das P+R System komplett ausgelastet sei

Züge in die Dillinger Hütte?
Gemeinsam mit dem Saarland und Unternehmen wie der Dillinger Hütte sowie Ford könne man auch überlegen, Züge zum Schichtwechsel bis ins Unternehmen fahren zu lassen. Dies werde mit der BASF schon länger erfolgreich praktiziert. DB Regio sei auch bereit, eine Strecke Zweibrücken-Homburg zu bedienen, wenn eine Reaktivierung der Strecke politisch von den Aufgabenträgern vorangetrieben wird.

Völlig unzureichend sei dagegen die Versorgung des grenzüberschreitenden Nahverkehrs nach Frankreich. Hier könne sich DB Regio vorstellen, in Spitzenzeiten gemeinsam mit den Franzosen durchgehende Verbindungen von Homburg beziehungsweise Saarlouis über Saarbrücken nach Metz anzubieten. Aber der französische Markt sei nach wie vor abgeschottet. Wagner verweist auf positive Beispiele wie im Grenzgebiet zwischen Ostdeutschland und Polen, wo die Bahnen beider Länder einen beispielgebenden Taktverkehr realisiert hätten.

DB Regio werde alles daran setzen, Strecken-Ausschreibungen zu gewinnen. Mit einer attraktiven Mischung aus Preis und Qualität. Man dürfe aber in Bieterverfahren nicht nur den Preis sehen, sondern müsse auch berücksichtigen, dass die Deutsche Bahn ihren Mitarbeitern Sozialstandards garantiert, die es so bei Mitbewerbern nicht gibt. DB Regio beschäftigt in der Region Rheinland- Pfalz-Saarland 2500 Mitarbeiter, davon 470 an der Saar.