04.08.2012      
Pfälzischer Merkur Zum Artikel

Bahnfreunde sehen sich fast am Ziel

Zweibrücken. Der "Verein zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken" glaubt auch weiterhin fest an eine Verlängerung der S-Bahn von Homburg nach Zweibrücken. Das betonte am Freitag der Vorsitzende Bernhard Marschall: "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Strecke kommen wird." Für die Reaktivierung laufe alles optimal, der Verein habe in den vergangenen Jahren mehr als 60 Unterstützer in Form von Firmen, Vereinen, Institutionen und Einzelpersonen gewonnen. Vom Land Rheinland-Pfalz gebe es ein klares Bekenntnis zur Strecke, im Saarland prüfe man die Erweiterung intensiv. "Wir haben die Strecke fast durchgesetzt", ist Marschall überzeugt. Auch die Verzögerung des Gutachtens, mit dem die Kosten der Reaktivierung ermittelt werden sollen, bremst seinen Optimismus nicht - obwohl die Strecke Homburg-Zweibrücken nach Ansicht des saarländischen Verkehrsministeriums nun nicht mehr ausdrücklich mit ausgeschrieben werden kann (wir berichteten). Das muss sie auch gar nicht, entgegnet Marschall. Nach seinem Verständnis - und dem vieler Experten, wie er hinzufügt - muss in der Ausschreibung lediglich eine Kilometerzahl für die gesamte Strecke (die bis nach Baden-Württemberg führt) angegeben werden. Dabei werde ohnehin immer eine Reserve einkalkuliert. Im Rahmen dessen könne die S-Bahnstrecke ohne Probleme bis Zweibrücken verlängert werden.

Ähnlich sieht das Peter Schehl von der privaten Arbeitsgemeinschaft "Initiative 2015": "Die Gesamtstrecke soll auf mehr Kilometer ausgeschrieben werden." Auch er, der ebenfalls im Verein zur Förderung des Schienenverkehrs aktiv ist, ist weiterhin zuversichtlich hinsichtlich der Reaktivierung. Allerdings ist sein Optimismus nicht ganz so groß wie bei Marschall: "Vor einem halben Jahr waren wir schon weiter", sagt Schehl. Seit dem Regierungswechsel im Saarland sei dort aus seiner Sicht ein Stillstand eingetreten - dass betreffe auch andere gemeinsame Infrastrukturprojekte, wie die Flughafen-Fusion. Verwundert zeigten sich Marschall und Schehl über die Kosten des Gutachtens von fast 700 000 Euro, die das Mainzer Infrastrukturministerium dem Merkur genannt hat. Vor zwei Jahren sei noch von 150 000 Euro die Rede gewesen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Strecke kommen wird." Bernhard Marschall

Foto: Die Bahnstrecke von Homburg nach Zweibrücken ist bereits seit 1991 stillgelegt. Foto: Markus Frank/pma